Robuste Konjunktur mit Fragezeichen: Nervosität deutscher Unternehmer nimmt zu
Das erste Mal seit November 2012 verzeichnen die Unternehmensinsolvenzen zwei Monate in Folge einen Anstieg.
Das Statistische Bundesamt hat für Juli 2015 einen Anstieg von 3,6 Prozent der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet, für Juni 2015 wurde ein Plus von 11,2 Prozent gemeldet. Unternehmen im Handel und Baugewerbe waren am häufigsten von Insolvenzen betroffen.
"Der anhaltende Anstieg der Unternehmensinsolvenzen ist bemerkenswert. Mit dem Blick auf den damit verbundenen deutlich geringeren wirtschaftlichen Schaden im Vergleich zum Vorjahr relativiert sich dies jedoch“, so Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der deutschen Insolvenzverwalter. Dies erkläre sich vor allem dadurch, dass von der Insolvenz in erster Linie kleinere Betriebe im Bereich des Handels und Baugewerbes betroffen sind. Ob sich dieser Trend fortsetzen und möglicherweise auch größere Unternehmen erreichen wird, ist zurzeit nicht absehbar.
„Einerseits wird die Konjunktur vom privaten Konsum getragen, andererseits blicken viele Unternehmer mit einer gewissen Nervosität auf nationale und globale Krisenanzeichen“, so Niering weiter. Aus dieser Verunsicherung und dem Anstieg der Insolvenzen einen Trend abzuleiten, sei jedoch noch zu früh.
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