Sanierung läuft nach Plan
Mehrere Übernahme-Interessenten für Barfußschuh-Händler EOD
Die Sanierung
des Barfußschuh-Herstellers EOD läuft nach Plan. „Ein wesentlicher Bestandteil
der Sanierung von EOD wird der Einstieg eines neuen Investors sein. Hierfür
liegen mir bereits mehrere Angebote von Übernahme-Interessenten vor. Das ist
ein Beleg für ein Unternehmen mit attraktiven Produkten und einer im Markt
etablierten und bekannten Marke“, sagt Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von
Schultze & Braun. „Das Interesse an einer Übernahme des
Barfußschuh-Händlers ist groß und die Gespräche mit den potentiellen Investoren
verlaufen gut und konstruktiv. Auch deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass
wir eine tragfähige Lösung für EOD finden werden.“ Am gestrigen Donnerstag
(1.6.2023) hat das Amtsgericht Freiburg das Insolvenzverfahren eröffnet.
Dr. Pehl hatte
die Investorensuche im vorläufigen Insolvenzverfahren gestartet und geht von
einem positiven Abschluss der Gespräche mit Interessenten in wenigen Wochen
aus. „Wir streben an, dass die Herbst-/Winter-Kollektion der Marke Groundies
bereits mit dem neuen Investor verkauft wird.“ Nähere Angaben zu den
potentiellen Übernehmern kann und wird Dr. Pehl aufgrund der vereinbarten
Vertraulichkeit im Investorenprozess nicht machen.
Zu den gewohnten Zeiten geöffnet
Der Verkauf
der Schuhkollektionen der Marke Groundies läuft auch im eröffneten
Insolvenzverfahren unverändert weiter. EOD betreibt einen Online-Shop und
eigene Stores in Freiburg, Heidelberg, Köln, Düsseldorf, Leipzig und Wien.
„Alle Stores haben zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Kunden müssen keine Sorge
haben, dass – anders als zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages – rechtliche
Hürden einer Auslieferung oder Rücknahme der Waren entgegenstehen“, betont Dr.
Pehl.
EOD hatte zum
Zeitpunkt des Insolvenzantrag den Onlineshop vorübergehend geschlossen. Dennoch
konnte nicht verhindert werden, dass mehrere Hundert Kundinnen und Kunden von
der Insolvenz betroffen waren, weil Schuhe nicht ausgeliefert bzw. Retouren
nicht erstattet werden durften, die sie vor dem Insolvenzantrag bestellt
hatten. „Auch wenn EOD und ich das bedauern, handelt es sich rechtlich gesehen
bei diesen Vorauszahlungen oder Retouren der Kundinnen und Kunden um
Insolvenzforderungen“, erläutert der Insolvenzverwalter. „Die Insolvenzordnung
legt fest, dass solche Forderungen erst mit der heutigen Eröffnung des
Verfahrens zur Insolvenztabelle angemeldet werden können.“ Die EOD wird
diesbezüglich auf die Kunden zugehen.
Am Ende des
Verfahrens schüttet der Insolvenzverwalter die freie Insolvenzmasse an die
Gläubiger aus. Je nach Umfang der Insolvenzmasse ergibt sich daraus eine
bestimmte Quote, mit der diese Insolvenzforderungen befriedigt werden können.
Die Höhe dieser Quote kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös bestimmt werden,
da sie von diversen Faktoren und dem weiteren Verlauf der Investorensuche
abhängt. Grundsätzlich ist eine Fortführung des Unternehmens für die Gläubiger
sinnvoll, da durch den Verkauf des Geschäftsbetriebs in der Regel mehr Geld zur
Verfügung steht, aus denen ihre Forderungen anteilig bedient werden können.
„Ich muss die Kundinnen und Kunden mit einer Insolvenzforderung nach Anmeldung
ihrer Forderung allerdings weiter um Geduld bitten“, sagt Dr. Pehl.
Die rund 80
Mitarbeitenden von EOD wurden über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens
informiert. Nach dem Ende des dreimonatigen Insolvenzgeldzeitraums erhalten Sie
Ihre Löhne und Gehälter wieder in voller Höhe von EOD.
Über
EOD:
Goetz
Herzog gründete EOD im Jahr 2007. 2018 bezog das Multichannel-Unternehmen einen
neuen Hauptsitz in Freiburg im Breisgau. EOD entwickelt und vertreibt
Barfußschuhe der Marke Groundies in 194 Ländern über einen eigenen Online-Shop
oder Shopping-Plattformen. Mit rund 80 Mitarbeitenden erwirtschaftet EOD einen
Umsatz von rund 19 Millionen Euro.
Über
Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung
und Beratung im Sanierungs- und Insolvenzrecht. Mit über 600 Mitarbeitern an
mehr als 30 Standorten in Deutschland und dem europäischen Ausland unterstützt
Schultze & Braun Unternehmen vor Ort, bundesweit und international in allen
rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.