Sanierung und Restrukturierung des CFC schreitet voran
Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 29.6.2018 ist als wesentliche Wirkung die Verfügungsbefugnis, mithin die vollständige wirtschaftliche Verantwortung auf den Insolvenzverwalter übergegangen.
Der Insolvenzverwalter darf insolvenzrechtlich einen
Geschäftsbetrieb nur fortführen, wenn ein im wesentlichen ausgeglichenes
Jahresbudget erzielt wird. In diesem Sinne ist es die Aufgabe des
Insolvenzverwalters, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um dieses
Ziel zu erreichen. Die Funktionen und Kompetenzen der Organe des Vereins
treten demgegenüber in den Hintergrund.
Operative Restrukturierung in vollem Gange
Der Insolvenzverwalter hat das am 24.4.2018 vorgestellte Konzept zur Sanierung des Chemnitzer FC konsequent umgesetzt. Dazu gehörte die Schaffung der Position des Sportmanagers durch einen erfahrenen Fußballprofi. Die Neubesetzung des Spielerkaders mit Spielern, die „nach oben wollen“ und die es der sportlichen Leitung und dem CFC zu trauen, dies zu schaffen, war die Folge. Die Kosten im Bereich des Spielerkaders wurden um mehr als 50 % reduziert. Der CFC erzielte beachtliche Erlöse durch Transferentschädigungen und zahlte 0 € an Ablösesummen. Die Kosten des Spielbetriebes wurden um fast 1 Mio. € mehr als halbiert. Das Nachwuchsleistungszentrum wurde den Gegebenheiten angepasst. Eine wichtige logistische und betriebsorganisatorische Basis wurde durch die Übernahme der Geschäftsstelle und des Fanshops geschaffen. Synergieeffekte ergeben sich durch die Zusammenführung im Stadion. Vertragsverhältnisse, die selbst bei Stammsponsoren einen Abfluss erheblicher Provisionen zur Folge hatten, wurden beendet. Dies diente dem Sanierungszweck und der Schaffung einer neuen betriebswirtschaftlichen Grundlage. Insbesondere ist es das Ziel gewesen, die Kosten des Vertriebs der neuen Situation anzupassen.
Mit
der Übernahme des Fanshops wurde das Merchandising neu organisiert und
als Einnahmequelle etabliert. Die Vermarktung des CFC, die
Logenvermarktung und der VIP Ticket-Verkauf wurden vollständig neu
aufgebaut. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist, dass der erstellte
Budgetplan ein positives Planergebnis ausweist. Die Liquidität wird
gestärkt durch den insolvenzspezifischen Überschuss in Höhe von 400 T€,
der im Insolvenzantragsverfahren erzielt wurde. Ein Düsseldorfer
Bankinstitut hat dem Insolvenzverwalter zudem einen Massekredit über 500
T€ gewährt, der zur Abdeckung von Liquiditätsspitzen ausreicht, aber
nicht der Schließung von Ertragslücken dient. Zwingend notwendig ist die
weitere Unterstützung durch Sponsoren des CFC, von denen sehr viele dem
CFC die Treue halten.
Neustrukturierung der Gremien
Die Neustrukturierung der Gremien ist in einem Insolvenzverfahren der Normalfall. Die Öffentlichkeit erwartet, dass sich die Gremien in einer solchen Situation ihrer Verantwortung stellen. Dies hat die sehr kritische Diskussion im Stadtrat am 20.6.2018 deutlich gemacht. Aber auch von Seiten der Gläubiger besteht eine entsprechende Erwartung. Die Insolvenzeröffnung ist der richtige Zeitpunkt, um diesen Schritt zu gehen, insbesondere deshalb, um dem Neuanfang für Sponsoren, Mitglieder und Fans eine glaubwürdige Gestalt zu geben. Im Vordergrund stehen dabei die Interessen des CFC und die der Gläubiger an einer Erhaltung des CFC. Individualinteressen haben dahinter zurück zu stehen.
Der Insolvenzverwalter hat vor diesem Hintergrund die Funktionen des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandes mit insolvenzrechtlichen Mitteln suspendiert, um den Neuanfang in die Wege zu leiten. Der CFC wird aufgrund der insolvenzrechtlichen Regeln vom Insolvenzverwalter vertreten, der die operativen Geschäfte in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Vorstandmitgliedern Thomas Sobotzik und Thomas Uhlig führt.
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