03.06.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Scherer & Trier auf Sanierungskurs

insolventer Automobilzulieferer Scherer & Trier wir in der Insolvenz fortgeführt

Der Geschäftsbetrieb des Automobilzulieferers Scherer & Trier wird nach der Insolvenzeröffnung ohne Einschränkung fortgeführt.


Das zuständige Insolvenzgericht Coburg hat am 1. Juni 2014 das Verfahren eröffnet und Rechtsanwalt Joachim Exner, Kanzlei Dr. Beck & Partner GbR, zum Insolvenzverwalter bestellt. Geschäftsleitung und Insolvenzverwalter bereiten eine Investorenlösung vor. Mitarbeiter und Kunden unterstützen den Kurs.

 

„In den letzten Wochen haben wir wichtiges Vertrauen bei den Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern zurückgewinnen können und zugleich eine nachhaltige Sanierung eingeleitet“, betonte Scherer&Trier-Geschäftsführer Rolf Graf. „Unser Ziel ist es, den Betrieb mit Hilfe eines Investors wieder auf solide Füße zu stellen und so den Standort und möglichst alle Arbeitsplätze zu erhalten.“ Mit der Insolvenzeröffnung endet auch der Insolvenzgeldzeitraum. Das bedeutet, dass das Unternehmen die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter wieder selbst erwirtschaften und auszahlen muss. Dennoch sind auch nach der Insolvenzeröffnung keine Entlassungen geplant. „Die Auslastung des Unternehmens ist gut, wir benötigen derzeit jeden einzelnen Arbeitnehmer“, ergänzte der Insolvenzverwalter Joachim  Exner.

 

Derzeit laufen die Produktion und der Geschäftsbetrieb stabil. Der Umsatz konnte zuletzt gesteigert werden. „Die Kunden halten uns die Stange und tragen zusätzliche Aufträge an uns heran“, bestätigt der für die Produktion zuständige Geschäftsführer Wolfgang Feibig. „Unsere Planung wird derzeit sogar übertroffen“. In diesem Zusammenhang lobte Insolvenzverwalter Exner ausdrücklich das Engagement der Mitarbeiter: „Die Mitarbeiter haben in einer für sie schwierigen Situation nicht nur klaren Kopf behalten, sondern auch großen Einsatz gezeigt. Das verdient höchste Anerkennung.“

 

Nachdem die Fortführung gesichert ist, wird der Schwerpunkt in den nächsten Wochen auf der Investorensuche liegen. Hierzu haben die Geschäftsleitung und der Insolvenzverwalter bereits einen strukturierten Investorenprozess eingeleitet, bei dem mögliche Investoren ermittelt und gezielt angesprochen werden. „Es haben mehrere Interessenten Angebote abgegeben, was zeigt, dass der Betrieb für Investoren attraktiv ist“, sagte Rolf Graf.

 

Scherer & Trier entwickelt und fertigt thermoplastische Formteile für die Automobilindustrie. Zu den Kunden zählen sämtliche namhafte Automobilhersteller, wie u.a. BMW, Daimler und der VW-Konzern. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 2.300 Mitarbeiter, darunter rund 2.000 in Deutschland am Hauptsitz in Michelau. Daneben unterhält das Unternehmen Standorte in den USA und Mexiko. Der Umsatz der Scherer & Trier-Gruppe betrug im letzten Jahr rund 240 Mio. Euro.




Kurzporträt Kanzlei Dr. Beck & Partner:

Die Kanzlei mit interdisziplinärer Ausrichtung und acht Standorten hat sich auf Insolvenzrecht und Insolvenzverwaltung spezialisiert. Unter Wahrung der Interessen der Gläubiger steht bei Firmeninsolvenzen der Erhalt der Unternehmenssubstanz und der Arbeitsplätze im Vordergrund. Zu den namhaften überregional ausstrahlenden Verfahren gehörten die Insolvenzverwaltungen Grundig, Photo Porst, Brochier, Plastal-Gruppe, Sellner-Gruppe, Neumayer Tekfor-Gruppe, Haas, RFP, Takeo sowie Loewe-Gruppe.


 


Bild: © smamad

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