28.01.2016 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Schuh Mengin saniert sich selbst

Die Schuhgeschäft-Kette Mengin geht in die Insolvenz

„Wir sind entschlossen, der Konkurrenz durch die großen Internet-Shops zu trotzen“. Andreas Mengin, Chef der gleichnamigen Schuhhäuser in Bayern und Sachsen, will das Familienunternehmen neu ausrichten.


Die Schuh Mengin GmbH mit Hauptsitz in Erlangen beschäftigt 200 Mitarbeiter in 13 Filialen in Bayern und Sachsen. Beim Amtsgericht Fürth beantragte das Unternehmen am Montag eine Sanierung in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht bestimmte Dr. Dean Didovic aus der Kanzlei Schwartz zum vorläufigen Sachwalter.

„Wir erstellen nun für das Gericht ein Gutachten, in dem wir die betriebswirtschaftliche Situation des Unternehmens genau analysieren und die weiteren Sanierungsschritte festlegen“, so Didovic. Die Mitarbeiter an den Standorten Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ansbach, Schweinfurt, Regensburg, Neumarkt, Hof und Plauen würden in Belegschaftsversammlungen über die Maßnahmen informiert.

Die Familie Mengin blickt auf 320 Jahre Leder-und Schuhhandwerk zurück. 1694 flüchtete der Hugenotte Jean Mengin von Bernis in Südfrankreich über Aarau in der Schweiz nach Erlangen und begründete die Familientradition. Das Schuhhaus selbst wurde 1919 gegründet und ist bis zum heutigen Tag ein inhabergeführtes Familienunternehmen.

200 Mitarbeiter, davon rund 25 Azubis, verkaufen jedes Jahr 500 000 Paar Schuhe. Stammhaus und Zentrale des Unternehmens befinden sich in Erlangen. Dort und in 12 weiteren Filialen in ganz Franken und Sachsen „sorgen unsere bestens ausgebildeten Mitarbeiter dafür, dass Sie genau den Schuh bekommen, der Ihnen gefällt und der zu Ihnen passt“, so Andreas Mengin. „Top-Beratung im Ladengeschäft vor der Haustüre gibt es aber nicht umsonst - die allseits bekannten übermächtigen Internet-Shops machen uns mit ihrem Preisdumping seit Monaten schwer zu schaffen“, so der Geschäftsführer. Man zahle an den Top-Standorten, in denen Schuh Mengin zuhause sei, hohe Mieten – gleichzeitig seien immer weniger Menschen in den Innenstädten unterwegs. „Das sind gravierende Marktverschiebungen, der stationäre Handel kämpft gegen den Internet-Handel“. Mengin wolle nun mit professioneller Hilfe nichts unversucht lassen, sein Unternehmen auch in einem solchen Marktumfeld nachhaltig aufzustellen und in eine sichere Zukunft zu führen.


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