11.06.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Seniorenresidenz Brühl Nitsche ist insolvent

Seniorenresidenz Brühl Nitsche ist insolvent

Keine Einschränkung bei Versorgung und Behandlung der Bewohner - Vorläufiger Insolvenzverwalter führt Betrieb uneingeschränkt fort


Die Seniorenresidenz Brühl Nitsche gGmbH hat Ende Mai beim Amtsgericht Köln wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht Herrn Rechtsanwalt Thomas Ellrich von der auf die Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen spezialisierten Kanzlei VOIGT SALUS bestellt. Das in Brühl bei Köln seit über 30 Jahren bekannte gemeinnützige Unternehmen bietet älteren Menschen in Apartments betreutes Wohnen in unmittelbarer Nähe zum Balthasar-Neumann-Platz an und verfügt zudem über einen ambulanten Pflegedienst, der für die Bewohner Grundpflegeleistungen nach SGB XI anbietet.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Ellrich teilte mit, dass „der Geschäftsbetrieb wie gewohnt weitergeführt wird. Die Residenz bleibt somit auch in Zukunft als hochwertige Service-Einrichtung für die Region bestehen“, so Ellrich. „Kein Bewohner muss sich Sorgen machen und wird selbstverständlich mit der gewohnten hohen Qualität vor Ort versorgt. Denn der Betrieb wird trotz der Insolvenz uneingeschränkt fortgeführt“.


Die Residenz beschäftigt derzeit neben der Geschäftsführerin aktuell 34 Mitarbeiter und bietet ihren Bewohnern 125 Apartments für betreutes Wohnen in neuwertig ausgestatteten 1- und 2-Zimmer-Einheiten an. Die Löhne und Gehälter der beschäftigten Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld bis Ende Juli gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat bereits seitens der Bundesagentur für Arbeit die Genehmigung erhalten, um für die Mitarbeiter die Insolvenzgeldvorfinanzierung zu ermöglichen. Die Löhne für den Monat Mai konnten hierdurch pünktlich ausgezahlt werden. Auf einer Betriebsversammlung hat Rechtsanwalt Ellrich die Mitarbeiter über die Insolvenz und die damit verbundenen Folgen sowie die weiteren Schritte informiert. Ellrich und sein Team haben sich vor Ort bereits einen vertieften Eindruck über das Unternehmen und die bestehenden Sanierungsmöglichkeiten verschafft. Ziel ist eine übertragende Sanierung und die Fortführung des Unternehmens.


„Die Bewohnerzahlen sind stabil. Ich sehe hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter und es gibt ohne jeden Zweifel einen spürbaren Bedarf an Einrichtungen dieser Art. Daher sehe ich durchaus gute Chancen für eine Fortführung“, wie Ellrich erklärt. Das gemeinnützige Unternehmen sei im Kern gesund, leide aber vor allem unter Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Kreises der Gesellschafter der Eigentümerin der Immobilie, die letztlich in eine finanzielle Krise der Seniorenresidenz Brühl Nitsche gGmbH führten, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Ellrich hat bereits Gespräche mit der Eigentümerin sowie den hinter ihr stehenden Gesellschaftern geführt, um einen abgestimmten Verkauf der Immobilie unter Übernahme des laufenden Betriebs vorzubereiten. Es gibt bereits mehrere Interessenten, die konkrete Angebote zum Erwerb der Immobilie und der Betreibergesellschaft unterbreitet haben. Aufgabe von Ellrich ist es daher, die Gesellschafter der Eigentümerin davon zu überzeugen, dass schnellstmöglich ein gemeinsamer Weg eingeschlagen wird, mit dem eine dauerhafte Fortführung gelingt.

 


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