Simplon-Werk Aue stellt Insolvenzantrag
Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkungen weiter
Die
Simplon-Werk Aue GmbH hat am 14. August einen Antrag auf Eröffnung des
Insolvenzverfahrens gestellt. Rechtsanwalt Dr. Dirk Herzig, Schultze &
Braun, wurde vom zuständigen Amtsgericht Chemnitz zum vorläufigen
Insolvenzverwalter bestellt. Die Simplon-Werke sind weltweit tätig als Anbieter
von industriellen Wärmebehandlungsanlagen. Das Familienunternehmen, das seit
über 100 Jahren besteht und fest im Erzgebirge verwurzelt ist, liefert an
Kunden aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Stahlindustrie.
Der vorläufige Insolvenzverwalter wird den Geschäftsbetrieb mit derzeit 28
Mitarbeitern fortführen. Während dieser Zeit wird Herzig alle Möglichkeiten
prüfen, um das Unternehmen auch weiterhin mit seinen Arbeitsplätzen und
Standorten aufrecht zu erhalten. Die Löhne und Gehälter sind zunächst für rund
drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert.
„Das Simplon-Werk hatte bereits im vergangenen Jahr einen schweren Rückschlag
durch den Ausfall eines Großauftrags aus den USA erlebt“, erläutert Herzig die
Gründe für die Insolvenz. „Das Unternehmen konnte sich im ersten Quartal 2020
zwar stabilisieren. Die erhofften großen internationalen Folgeaufträge blieben
jedoch in Folge der Corona-Pandemie auch in 2020 aus. Die Kunden stellen zudem
geplante Neuinvestitionen aufgrund der derzeitigen ungewissen Wirtschaftslage
vorerst zurück. Die Umsätze bewegten sich daher zuletzt auf 50 bis 60 Prozent
der Vorjahresleistung“.
Nun gilt es dennoch den Blick nach vorne zu richten. Alle vorhandenen Aufträge
werden ordnungsgemäß weiter abgearbeitet. Die Mitarbeiter sind sehr motiviert
und stehen hinter dem Unternehmen. Davon konnte sich Herzig im Rahmen der
ersten Mitarbeiterversammlung am gestrigen Mittwoch persönlich informieren.
„Das Unternehmen wird weiter um jeden Auftrag kämpfen. Keiner unserer Kunden
musste je eine Gewährleistungssicherheit in Anspruch nehmen, was den hohen
Qualitätsstandards des Unternehmens geschuldet ist. Wir wollen das gerichtliche
Verfahren nutzen, um die Gesellschaft zu sanieren. Hierfür werden wir uns
gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter auch nach potentiellen
Investoren umschauen,“ so Geschäftsführer Sylvio Jauch.
Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein
führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung im Sanierungs- und
Insolvenzrecht. Mit über 600 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in
Deutschland und dem europäischen Ausland unterstützt Schultze & Braun Unternehmen
vor Ort, bundesweit und international in allen rechtlichen, steuerlichen und
betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.
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