Sportsprofi Schmid macht nach Insolvenzantrag weiter
der „Sportsprofi“ aus Grafenau im Bayerischen Wald schrieb in den letzten Jahren eine Erfolgsgeschichte als aufstrebender Sport- und Freizeitartikel-Verkäufer und zählt heute mit rund 1,2 Millionen Kunden zu den größten Onlinehändlern in dieser Branche in Deutschland. Jetzt jedoch haben neue Herstellervorgaben das Onlinegeschäft unter Druck gebracht.
„Verschiedene große Hersteller haben uns untersagt, über EBay oder Amazon zu verkaufen, damit ist uns in kurzer Zeit nahezu die Hälfte des Umsatzes weg gebrochen. Dadurch fehlt uns fest eingeplante Liquidität. Wir mussten jetzt darauf reagieren und haben Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, um mit Unterstützung eines erfahrenen Sanierungsexperten das Geschäft auf eine neue Basis zu stellen“, begründet Gründer und Geschäftsführer Andreas Schmid den Schritt.
„Wir machen diesen Schritt frühzeitig, um schnell wieder voll handlungsfähig zu sein. Wir haben keine Verbindlichkeiten bei Lieferanten und auch die Löhne rechtzeitig bezahlt. Das Entscheidende ist, dass wir so den Verkauf erst einmal fortführen können und Zeit gewinnen für die Restrukturierung. Auch in unserem Ladengeschäft am Stadtplatz in Grafenau geht der Verkauf zu den üblichen Öffnungszeiten ganz normal weiter“, betont Schmid.
Der Münchner Fachanwalt für Insolvenzrecht und Sanierungsexperte Dr. Michael Jaffé wurde mit Wirkung vom 6. Februar zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt und ist bereits mit seinem Team vor Ort, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und die Weichen für die Fortführung zu stellen. Er informierte auch die rund 30 Mitarbeiter in Grafenau über den weiteren Verfahrensablauf. Die gute Nachricht für die Mitarbeiter dabei: Für sie ändert sich aktuell nichts an ihrem Arbeitsverhältnis und die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes ist bereits auf dem Weg, so dass sie in den nächsten Tagen die ihnen zustehenden Zahlungen erhalten werden.
„Nach meinen ersten Eindrücken ist Sportsprofi Schmid sanierungsfähig. Wir sind jetzt dabei, alle Abläufe zu analysieren, um eine neue tragfähige Struktur zu gestalten“, so der vorläufige Insolvenzverwalter.
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