Sulzdorfer Möbelwerke: Fortführung angestrebt
Die Sulzdorfer Möbelwerke GmbH & Co. KG mit Sitz in Sulzdorf an der Lederhecke (Landkreis Rhön-Grabfeld) hat am 07.04.2014 beim Amtsgericht Schweinfurt Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Der Zeitraum der vorläufigen Insolvenzverwaltung, in dem die vorhandenen Aufträge weiterhin bearbeitet werden, soll genutzt werden, um mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Stefan Herrmann aus Würzburg, der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern gemeinsam ein tragfähiges Konzept für eine Fortführungslösung zu finden. Die vorhandenen Arbeitsplätze sollen nach Möglichkeit weitgehend erhalten bleiben. Die von der Insolvenz betroffenen 73 Mitarbeiter stehen nach wie vor zu ihrem Unternehmen. Die Auszahlung der Mitarbeitergehälter ist durch das Instrument des Insolvenzgelds bis einschließlich Mai 2014 sichergestellt.
In den vergangenen Jahren haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Möbelproduzenten in Deutschland sukzessive verschlechtert. Zunehmender Kostendruck im Rahmen der Globalisierung aus Niedriglohnländern, eine zunehmende Konzentration auf der Abnehmerseite und ein geändertes Verbraucherverhalten haben in bestimmten Bereichen der Möbelindustrie teilweise zu gravierenden Umsatz- und Ertragseinbrüchen geführt. Nachdem in den Vorjahren bereits nahezu alle namhaften Mitbewerber mit Produktionsstandort in Deutschland aufgeben mussten, musste nun auch die Sulzdorfer Möbelwerke GmbH & Co. KG als letzter industrieller Tischhersteller mit Produktion ausschließlich in Deutschland die Insolvenz anmelden. Nach Einschätzung der Geschäftsleitung gab es trotz aller Bemühungen keine Perspektive mehr, das Unternehmen in seiner derzeitigen Form wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen.
Das Unternehmen, das auf die Herstellung von Couch- und Esszimmertischen mit hoher Qualität spezialisiert ist, wurde Anfang 2008 vom Gesellschafterkreis aus einer vorangegangenen Insolvenz samt Mitarbeitern übernommen. In der Folgezeit wurden umfangreiche Investitionen getätigt und permanente Maßnahmen umgesetzt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Bis zuletzt haben die Belegschaft und die Geschäftsleitung gekämpft, um die für das Überleben des Unternehmens erforderlichen Umsätze zu erzielen. Erst 2013 wurden z.B. innovative Oberflächenveredelungen eingeführt, die auf den einschlägigen Möbelmessen zu einer sehr positiven Resonanz geführt haben. Leider sind aber die entsprechenden Folgeaufträge dann hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Auch der Gesellschafterkreis und die Sparkasse als Hausbank haben in den letzten beiden Jahren die Sanierungsbemühungen mit großem Engagement unterstützt und sind bei dem Versuch, den Unternehmensstandort zu erhalten, bis an die Grenzen des Machbaren gegangen.
Dem vorläufigen Insolvenzverwalter wurde auch von den politisch Verantwortlichen jegliche Unterstützung zugesichert. Es ist wichtig, dass in der strukturschwachen Region möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben.
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