SunStrom gerettet
Das Dresdner Photovoltaik-Unternehmen SunStrom ist gerettet. Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg ist es gelungen, den Geschäftsbetrieb im Insolvenzverfahren zu restrukturieren und an einen neuen Eigentümer zu übertragen. Sämtliche der 64 verbliebenen Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Die Erwerber sind Reiner Matthees und Stephan Riedel, die bisherigen Geschäftsführer der SunStrom GmbH. Die Sanierung erfolgt im Rahmen einer „übertragenden Sanierung“: Das bedeutet, dass der Geschäftsbetrieb auf eine neue Gesellschaft, die MR SunStrom GmbH, übertragen wird. Matthees und Riedel werden zudem die „neue“ SunStrom als Geschäftsführer gemeinsam leiten. Das Unternehmen wird sich auch zukünftig auf die Planung und Realisierung von Photovoltaik-Projekten, deren Betriebsführung und Wartung sowie Service-Dienstleistungen konzentrieren. Der Gläubigerausschuss hat der übertragenden Sanierung bereits zugestimmt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die SunStrom GmbH hatte am 26. Juli 2012 Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter Wienberg, Namenspartner der bundesweit tätigen Kanzlei hww wienberg wilhelm, war es schnell gelungen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und auch über die Verfahrenseröffnung am 1. Oktober hinaus fortzuführen. Parallel hatte er mit der Investorensuche begonnen und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt.
„In diesem extrem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld der Solarbranche ist es ein großer Erfolg, dass der operative Kern des Unternehmens erhalten werden konnte“, betonte Wienberg, der in diesem Jahr bereits den Geschäftsbetrieb des Berliner Photovoltaik-Unternehmens Solon erfolgreich saniert und an einen Investor übertragen hat. „Ich bin überzeugt, dass die Solar-Branche in Deutschland auch weiter eine Zukunft hat, wenn sie sich an die internationalen Entwicklungen anpasst und ihren Innovationsvorsprung wieder ausbaut.“
Wienberg lobte das enorme Engagement der SunStrom-Mitarbeiter während des gesamten Insolvenzverfahrens und bedankte sich beim Gläubigerausschuss und den anderen Verfahrensbeteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit. Dazu zählen insbesondere die Bundesagentur für Arbeit, die Kunden, Lieferanten und Vermieter sowie die Bürgschaftsbank Sachsen und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen. „Ohne die Kooperationsbereitschaft wirklich aller Beteiligten wäre die Sanierung nicht möglich gewesen“, sagte Wienberg.
SunStrom entwickelt und projektiert als Komplettlösungsanbieter Solarstromanlagen für private und gewerbliche Kunden. Zu den Referenzprojekten des Unternehmens gehören große und leistungsfähige Anlagen auf prominenten Gebäuden, etwa auf dem Dach der BMW-World und der ADAC-Zentrale in München oder etwa auf dem Bosch-Parkhaus in Stuttgart. SunStrom erwirtschaftete am Standort Dresden zuletzt einen Umsatz von rund 25 Mio. Euro.
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