Übertragende Sanierung der HPI Fleet Gruppe in Eigenverwaltung geglückt
Nur drei Monate nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung ist die Sanierung der HPI Fleet Gruppe erfolgreich abgeschlossen.
„Einer der führenden deutschen Anbieter für Flottenmanagement-Dienstleistungen mit über 40.000 betreuten Fahrzeugen bleibt erhalten. Ebenso konnten insgesamt 72 Arbeitsplätze an den deutschen Standorten München und Sulzbach/Taunus sowie in den europäischen Tochtergesellschaften gesichert werden “, teilten die vom Amtsgericht München bestellten Sachwalter Dr. Michael Jaffé (für die Holding) und Miguel Grosser (für die operativen Tochtergesellschaften) von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter heute mit. Demnach wird HPI Fleet & Mobility von der US-amerikanischen ARI Gruppe übernommen, dem führenden Anbieter von Flottenmanagement-Dienstleistungen in Nordamerika.
„Alle Beteiligten am Verfahren haben sehr konstruktiv zu diesem schnellen Erfolg beigetragen. Der Betrieb wurde in den vergangenen drei Monaten reibungslos und ohne Einschränkungen fortgeführt.Auch der Investorenprozess wurde durch die Eigenverwaltung professionell aufgezogen und führte zu einem sehr guten Ergebnis“, fassten Jaffé und Grosser zusammen.
Das Unternehmen wurde dabei sowohl bei der Durchführung der Eigenverwaltung als auch des M&A Prozesses begleitet und beraten durch WELLENSIEK Rechtsanwälte, federführend durch den PartnerDr. Markus Stadler.
Bereits mit Verfahrenseröffnung zum 1. Oktober konnten die Verträge mit der ARI Gruppe über die Übernahme der operativen HPI Betriebseinheiten unterzeichnet werden. Auch die Zustimmung des Gläubigerausschusses erfolgte unverzüglich. „Die Lösung ist für das Unternehmen, wie für die Mitarbeiter und die Gläubiger aus unserer Sicht die bestmögliche, weil sie den berechtigten Interessen der Beteiligten in hohem Maße gerecht wird“, so der für die operativ tätigen Gesellschaften zuständige Sachwalter Miguel Grosser. Neben dem Standort- und Arbeitsplatzerhalt ist dies vor allem die Befriedigung der Gläubigerforderungen.
Die 1998 aus der Höchst AG hervorgegangene HPI Fleet Gruppe bietet international Serviceleistungen zum Management von Fahrzeugflotten an, angefangen von der Beschaffung, über Finanzierung und Betreuung bis hin zur Vermarktung. Kunden sind vor allem große Konzerne und Betreiber von Firmenfahrzeugflotten. Zuletzt zeichnete HPI Fleet für das Management von 40.000 Fahrzeugen in 15 europäischen Ländern von Schweden, über Deutschland bis Italien und Spanien verantwortlich. Das rasante Wachstum, getrieben auch durch eine große Akquisition in 2009, überforderte jedoch zunehmend die Finanzkraft des Unternehmens, zumal die Akquisition und der Aufbau von eigenen Landesgesellschaften sowie der entsprechenden IT-Infrastruktur aufwändiger waren als geplant.
Um das Unternehmen vor dem Hintergrund drohender Zahlungsunfähigkeit zu restrukturieren und wieder dauerhaft auf eine solide finanzielle Basis stellen zu können, leitete das Managementteam um Vorstand und Geschäftsführer Steffen Giebler gemeinsam mit Wellensiek Rechtsanwälte im Juli 2013 die Sanierung über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein. Diese wurde nun mit der Übernahme durch ARI abgeschlossen.
Die ARI Gruppe ist ebenfalls ein Full-Service Anbieter von Dienstleistungen zum Flottenmanagement. Mit über 1 Million betreuten Fahrzeugen gehört der Konzern zu den größten der Branche. ARI ist einer der führenden Anbieter in Nordamerika und Europa.
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