12.10.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Vakuumspezialist Meßner stellt Weichen für Zukunft

Vakuumpumpenhersteller Meßner beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

Vakuumspezialist Meßner stellt Weichen für Zukunft und saniert sich in Eigenverwaltung


Die Meßner GmbH & Co. KG aus Ostwestfalen-Lippe stellt sich im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens für die Zukunft auf. Das Unternehmen stellte einen entsprechenden Antrag und das Amtsgericht Detmold genehmigte am 4. Oktober 2023 die vorläufige Eigenverwaltung.

Es handelt sich dabei um ein gerichtliches Sanierungsverfahren zur Restrukturierung von Unternehmen, um deren Fortbestand zu sichern. Die Geschäftsführung bleibt im Amt und führt die Gesellschaft selbst durch das Verfahren unter Aufsicht eines Sachwalters und mit Unterstützung erfahrener Sanierungsexperten. In den kommenden Wochen wird die Meßner GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten an einem Sanierungskonzept arbeiten.

Im Verfahren unterstützen die Sanierungsexperten der PLUTA Rechtsanwalts GmbH. Rechtsanwalt Philip Konen und Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern sind als Generalhandlungsbevollmächtigte tätig. Zudem arbeitet Rechtsanwältin und Bankkauffrau Kristina Breuer im Team.

Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rechtsanwalt Martin Schmidt von der Kanzlei AndresPartner bestellt. Er wird das Verfahren im Interesse der Gläubiger begleiten.



Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich weiter
Das 1970 gegründete Unternehmen wird in zweiter Generation von den Geschwistern Claudia und Michael Meßner geführt und ist in den beiden Geschäftsbereichen Vakuumtechnik sowie Wassergartentechnik tätig. Meßner-Produkte versprechen hohe Qualität made in Germany. Im Bereich Vakuumtechnik konstruiert das Unternehmen gemeinsam mit den Kunden innovative Lösungen und Komplettsysteme. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Unternehmen auf die Belieferung von Maschinenbauern mit hochwertigen Vakuumventilen und -zylindern spezialisiert. Diese werden vorwiegend in Lebensmittelverpackungsmaschinen eingesetzt. Zusätzlich ist die Gesellschaft in der Wassergartentechnik tätig, indem sie Teichpumpen an Distributoren in über 60 verschiedenen Ländern liefert. Diese Vertriebspartner wiederum versorgen die jeweiligen Zielgruppen der Garten- und Landschaftsbauer in ihren Regionen.

Die Meßner GmbH & Co. KG beschäftigt 40 Mitarbeiter und steht vor Herausforderungen aufgrund von Nachfrage- und Umsatzrückgängen in beiden Geschäftsbereichen, bedingt durch die schwache Marktsituation und die schwierige konjunkturelle Lage. Hinzu kommen hohe Lagerbestände im Markt und die gestiegenen Finanzierungskosten. Daher hat das Unternehmen frühzeitig einen Antrag gestellt, um die Sanierungschancen bestmöglich zu nutzen.

Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens läuft unterdessen vollumfänglich weiter. Die Kunden werden wie gewohnt beliefert und die Aufträge erfüllt. Auch die Mitarbeiter bleiben an Bord und wurden bereits über die aktuelle Situation informiert. Deren Gehälter sind für die kommenden Monate gesichert.

Ziel ist ein Sanierungsplan
Die Eigenverwaltung bietet der Gesellschaft die Möglichkeit, den Sanierungsprozess aktiv zu gestalten. Dazu zählen notwendige Anpassungsmaßnahmen und die Konzentration auf profitable Kernprodukte in den beiden Geschäftsbereichen. In den kommenden Wochen werden die Verantwortlichen hierzu ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeiten, um die Zukunft des Unternehmens nachhaltig zu sichern.

Ziel ist es, eine Einigung mit den Gläubigern im Rahmen eines Sanierungsplans zu erzielen. Parallel wird das Unternehmen im Rahmen eines Dual-Track-Verfahrens einen M&A-Prozess starten, um alle Möglichkeiten einer erfolgreichen Sanierung auszuschöpfen.

Gute Chancen für die Zukunft
Geschäftsführer Michael Meßner äußert sich zuversichtlich: „Unser Unternehmen hat in der Vergangenheit erfolgreich die Bedürfnisse der Kunden bedient. Die jüngsten Herausforderungen haben uns jedoch dazu bewogen, den Weg der Eigenverwaltung einzuschlagen, um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern. Unser favorisiertes Szenario ist ein Sanierungsplan. Zudem werden wir einen Transaktionsprozess aufsetzen, um die beste Lösung für unser Unternehmen zu finden.“

Für ein erfolgreiches „morgen“ setzt das Unternehmen auf die Unterstützung der Kunden und Lieferanten. Die Geschäftsführung wird die besondere Verantwortung der kommenden Monate wahrnehmen und die Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern fortführen.

Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern sagt: „Das Unternehmen Meßner hat gute Chancen für die Sanierung, da der Antrag frühzeitig gestellt wurde. Das ist eine gute Ausgangslage für die kommenden Monate. Wir werden nun gemeinsam ein Sanierungskonzept erstellen.“

Rechtsanwalt Martin Schmidt, der als vorläufiger Sachwalter fungiert, betont: „Das Verfahren ist ein geeignetes Instrument, um dem Unternehmen eine Perspektive zu ermöglichen und gleichzeitig die Interessen der Gläubiger zu berücksichtigen.“


Über PLUTA

PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.

 


Über AndresPartner mbB
Die Kanzlei AndresPartner, Rechtsanwälte & Steuerberater, Insolvenzverwaltung & Restrukturierung, Partnerschaft mbB („AndresPartner“) hat sich auf die professionelle Bearbeitung von Insolvenzverfahren spezialisiert. Die Partner der Kanzlei werden von Insolvenzgerichten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern als Insolvenzverwalter und Treuhänder bestellt. In zahlreichen Verfahren unterstützten die Rechtsanwälte der Kanzlei Unternehmen und Organisationen auch als Restrukturierungsbeauftragte oder Generalbevollmächtigte. Zudem sind sie auch in diesem Bereich als Sachwalter bei Eigenverwaltungen und Schutzschirmverfahren tätig. Zu den bekanntesten von der Kanzlei bearbeiteten Verfahren gehörten zuletzt die der Warenhausketten Strauss Innovation und Peek & Cloppenburg als auch der AWO OWL. Als Sachwalter waren sie u.a. tätig beim Maschinenbauer Saurer Spinning Solutions sowie den Katholischen Nordkreiskliniken.



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