Verkauf von „MeinDentist“ erfolgreich abgeschlossen
Der Verkauf der Zahnarztpraxis-Gruppe MeinDentist an die Medicover Gruppe ist abgeschlossen, der Betriebsübergang ist erfolgt.
Dies teilte der MeinDentist-Insolvenzverwalter Dr. Florian Linkert von der Sanierungskanzlei BBL heute mit. Die Medicover Gruppe ist ein führender internationaler Anbieter von Gesundheits- und Diagnosedienstleistungen mit Hauptsitz in Schweden. Medicover hat alle der rund 500 Mitarbeiter sowie alle 16 Standorte (15 in Berlin, 1 in Potsdam) übernommen.
„Medicover ist der ideale Partner für MeinDentist“, hatte Florian Linkert nach Unterzeichnung des Kaufvertrages im vergangenen Juni erklärt. „Ein finanzstarker Investor mit Branchenkompetenz und einer klaren Strategie. Unter dem Dach des neuen Eigentümers kann die MeinDentist-Gruppe ihre ehrgeizigen Pläne fortsetzen und ihre Marktposition weiter ausbauen.“ Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Gläubiger hatten der Übernahme bereits im Juni zugestimmt. Auch die zuständigen Zahnärztekammern haben ihre Zustimmungen für den Übergang auf den neuen Eigentümer zum 01.10.2022 erteilt, sodass die regulatorischen Voraussetzungen vorliegen.
„Der erfolgreiche Abschluss dieses komplexen Investorenprozesses ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten“, ergänzte Florian Linkert heute in Berlin. „Arbeitnehmer, Management, Berater und Insolvenzverwaltung haben hervorragend zusammengearbeitet.“
Die MeinDentist-Gruppe hatte in den vergangenen Jahren durch den Bau und den Zukauf neuer Praxis-Standorte einen offensiven Wachstumskurs verfolgt. Dieser Prozess kam jedoch nicht wie geplant voran. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Corona-Pandemie, die zu Verzögerungen beim Aus- und Umbau von neuen Praxen führte, sodass diese erst verspätet eröffnet werden konnten. Die Geschäftsführung leitete deshalb Ende Januar 2022 einen aktiven Sanierungsprozess über ein Insolvenzverfahren ein. Am 1. April 2022 wurden die Verfahren über die MeinDentist-Gesellschaften durch das Amtsgericht Charlottenburg eröffnet und Florian Linkert als Insolvenzverwalter bestellt. Zum Team der Insolvenzverwaltung gehörten zudem die Rechtsanwälte Tobias Wartemann und Dr. Christoph Weber (beide ebenfalls Kanzlei BBL).
Um den Fortbestand der Gruppe zu sichern, wurde ein strukturierter Investorenprozess aufgesetzt, um national und international nach geeigneten Partnern zu suchen. Parallel wurde eine Reihe von Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, um die internen Strukturen zu modernisieren. Bei der Sanierung und den Investorengesprächen wurde Linkert von einem Deloitte-Sanierungsteam unter Führung von Burkhard Jung unterstützt. „Zahnärztliche Dienstleistungen haben sich zu einem hochdynamischen Markt entwickelt“, resümierte Jung den Investorenprozess. „Strategische wie auch Finanzinvestoren erkennen darin zunehmend eine attraktive Anlageklasse. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Prozess fortsetzen und weiter verstärken wird.“ Bei der Transaktion wurde der Insolvenzverwalter von der Kanzlei Mulansky & Kollegen rechtlich beraten.
Medicover ist ein führender internationaler Anbieter von Gesundheits- und Diagnosedienstleistungen mit Hauptsitz in Schweden. Das Unternehmen wurde 1995 gegründet und ist an der Nasdaq Stockholm gelistet. Medicover verfügt bereits über Niederlassungen in Deutschland. Weitere große Niederlassungen befinden sich in Polen, Rumänien und Indien. Medicover hat im Jahr 2021 einen Umsatz von knapp 1,4 Mrd. Euro erwirtschaftet und beschäftigt mehr als 38.000 Mitarbeiter.
Über BBL Brockdorff
BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden
Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung
und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeitern, darunter 50 Anwälten*innen ist
die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London. BBL
steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenbewältigung
und für die Begleitung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.