Warendorf Küchenfabrik an Möbelhersteller Hülsta verkauft
PLUTA-Sanierungsexperten Meyer und Dr. Brüninghoff verkaufen Warendorf Küchenfabrik an Möbelhersteller Hülsta
Der
Premium-Küchenhersteller Warendorf ist gerettet. Die Rechtsanwälte Stefan Meyer
und Dr. Ria Brüninghoff von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH haben die Warendorf
Küchenfabrik GmbH und die Warendorf Küchen Retails GmbH mit Wirkung zum 1.
April 2023 an ein Unternehmen der Hülsta-Gruppe veräußert. Die Verträge wurden
in der vergangenen Nacht unterzeichnet.
Über die Konditionen haben die Parteien (Verkäufer und Käufer) Stillschweigen
vereinbart. Es sind noch für beide Transaktionen bestimmte Closing-Bedingungen
zu erfüllen, deren Eintritt beide Parteien mit hoher Zuversicht bis Anfang/Mitte
April entgegensehen.
Warendorf ist ein renommierter Küchenhersteller im Premiumbereich und
produziert maßgefertigte Küchen außerhalb der üblichen Rastermaße. Die Marke
soll auch unter dem Hülsta-Dach seine Unabhängigkeit bewahren. Für die bereits
angestoßene, strategische Neupositionierung bleibt der bisherige
Geschäftsführer Daniel Griehl in der Verantwortung und wird um den
Geschäftsführer Waldemar Bauer ergänzt. Bereits im vergangenen Jahr hatte
Warendorf neue Konzepte vorgestellt, die jetzt gemeinsam mit Hülsta
weiterentwickelt werden sollen.
Mehr als 80 Arbeitsplätze bleiben erhalten
Nach dem Investorenkonzept werden die Erwerberinnen, die zukünftige Warendorf
Werke GmbH (74 Beschäftigte) und die zukünftige Warendorf Individual GmbH (9
Beschäftigte), über 80 Mitarbeiter der beiden insolventen Gesellschaften
übernehmen. Auf Basis eines Interessenausgleichs müssen zehn Arbeitsplätze
abgebaut werden, da aufgrund von Synergieeffekten diese Stellen leider
weggefallen sind.
Die Transaktion ist wohl einzigartig in der Restrukturierungsbranche, weil sich
die operative Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG ebenfalls in einem
Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befindet. Warendorf wird eine
Schwestergesellschaft neben der operativen Hülsta-Gesellschaft unter dem Dach
der Holding der Hülsta-Gruppe. Die Hülsta-Gruppe arrondiert damit ihr
Produktportfolio und ergänzt die Angebote rund um das Thema Wohnen nunmehr auch
mit der Offerte eigener Küchen.
Zahlreiche Investorengespräche
Die Warendorf Küchenfabrik GmbH hatte im vergangenen Jahr einen Insolvenzantrag
gestellt. Das Amtsgericht Münster ordnete am 30. November 2022 die vorläufige
Insolvenzverwaltung an. Im Februar 2023 wurde das Verfahren eröffnet und Stefan
Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum Insolvenzverwalter bestellt. Grund
für den Insolvenzantrag waren Liquiditätsschwierigkeiten, insbesondere bedingt
durch massive Auftragseinbrüche in China, in dessen Folge der chinesische
Gesellschafter der insolventen Gesellschaft die finanzielle Unterstützung nicht
mehr aufrechterhalten hatte.
In einem Insolvenzverfahren befindet sich auch die Schwestergesellschaft, die
Warendorf Küchen Retails GmbH. In diesem Verfahren wurde Dr. Ria Brüninghoff
(ebenfalls PLUTA) Anfang Februar 2023 zur Insolvenzverwalterin bestellt. Seit
dem 8. Dezember 2022 war sie als vorläufige Insolvenzverwalterin tätig. Diese
Gesellschaft betreibt ein Werksstudio in Warendorf sowie zwei exklusive
Küchenstudios der Premium-Marke WARENDORF an den Standorten Berlin und
Düsseldorf. Dort bietet das Unternehmen ein vielseitiges Küchenangebot mit
mehreren Ausstellungsküchen.
Nach der Bestellung stabilisierte das PLUTA-Team den Geschäftsbetrieb der
beiden Unternehmen und leitete einen Investorenprozess ein, der nun erfolgreich
abgeschlossen wurde. Der Investorenprozess wurde über die CVM (Capital Value
Management GmbH) begleitet und koordiniert. PLUTA-Sanierungsexperte Stefan
Meyer sagt: „Wir haben den Geschäftsbetrieb in den vergangenen vier Monaten
stabilisiert und sämtliche möglichen Sanierungsoptionen eingeleitet. Mit der
nun unterschriebenen übertragenden Sanierung im Rahmen eines inhaltlich sehr
spannenden Projekts ist uns eine erfolgreiche Transaktion gelungen, die die
Zukunft von Warendorf sichert. Dieser Erfolg hat viele Mütter und Väter; ganz
besonders bedanke ich mich bei der großartigen Belegschaft, die einen
hervorragenden Job in den vergangenen Wochen gemacht hat.“
Seine Kollegin Dr. Ria Brüninghoff ergänzt: „In den vergangenen Wochen haben
wir Gespräche mit mehreren Interessenten geführt. Die Investorenlösungen sind
das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten und erscheinen möglicherweise
für den ein oder anderen etwas überraschend. Ich freue mich, dass wir über
beide Gesellschaften so viele Arbeitsplätze erhalten können.“
Im PLUTA-Sanierungsteam arbeiteten die Insolvenzverwalter Stefan Meyer und Dr.
Ria Brüninghoff sowie Rechtsanwalt Christoph Chrobok und Rechtsanwältin und
Dipl.-Betriebswirtin Nadja Neuber.
Ideale Lösung für Warendorf
Die Warendorf Küchenfabrik GmbH erzielte in den vergangenen Jahren rund 10 Mio.
Euro Jahresumsatz mit stark abnehmender Tendenz. Das Unternehmen ist ein
renommierter Küchenhersteller im Premiumbereich und produziert maßgefertigte
Küchen außerhalb der üblichen Rastermaße. Die Produktion erfolgt ausschließlich
in Deutschland. Unter der Marke „Warendorf – die Küche“ werden Küchen auf
Individualmaß gefertigt. Besondere Markenzeichen bilden dabei vor allem ein
sog. Faltkorpus, welcher den Schrankkonstruktionen besondere Stabilität und in
der Konstruktion Flexibilität verleiht, sowie handgearbeitete Lack- und
Furnieroberflächen.
„Wir freuen uns, dass wir nun unsere Zukunftsstrategie solide und mit
langfristigem Fokus in die Tat umsetzen können“, sagt Geschäftsführer Daniel
Griel. „Warendorf und Hülsta verbindet das Know-how für Wertarbeit und
hochwertige Einrichtungsgegenstände. Ich bin überzeugt, dass wir in dieser
Konstellation gemeinsam – und für beide Marken – viel bewegen werden.“
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.
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