08.07.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Weber Automotive stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung

Weber Automotive stellt Insolvenzantrag

Gesellschafter über Form und Umfang der Weiterfinanzierung uneins - Kunden sichern Unterstützung zu, was eine Fortführung des Unternehmens sicherstellt


Die Weber Automotive GmbH und die Weber Industrie Holding GmbH haben heute beim Amtsgericht Konstanz einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Schritt war unausweichlich geworden, nachdem die Unternehmen trotz guter Auftragslage in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind.


„Der Geschäftsbetrieb der Weber Automotive geht trotz des eingeleiteten gerichtlichen Sanierungsverfahrens ohne Einschränkungen weiter“, betont Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger. Der erfahrene Sanierungsexperte ist für die Dauer des Verfahrens als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten und unterstützt die Geschäftsführung bei der Restrukturierung. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. „Das verschafft uns Luft, um in den nächsten drei Monaten die Restrukturierung und die Sanierung der Weber Gruppe voranzutreiben“, so Mucha.


Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die die Sanierung selbst steuert. Das Insolvenzrecht erlaubt dies in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Beides ist bei Weber Automotive der Fall. In der Eigenverwaltung setzt das zuständige Amtsgericht keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter ein. Dieser überwacht ähnlich wie ein Aufsichtsrat das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufiger Sachwalter wurde Dr. Christian Gerloff von der Kanzlei Gerloff Liebler bestellt.


„Ich bedauere den Schritt der Insolvenzanmeldung außerordentlich, zumal wir eine zufriedenstellende Auftragslage haben. In Gesprächen mit unseren Kunden haben uns diese ihr Vertrauen ausgesprochen. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir im Zuge des angestrengten Verfahrens unser Unternehmen neu aufstellen können, um auch künftig wieder erfolgreich am Markt agieren zu können und um vor allem unsere Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Dr. Frank Grunow, CEO und CTO von Weber Automotive.


Weber Automotive fertigt Antriebskomponenten für Pkw, Nutzfahrzeuge und Freizeitmobile. Dabei liegt der Fokus auf der Bearbeitung von komplexen Motor- und Getriebekomponenten und der Montage kompletter Systeme. An sieben Produktionsstandorten in Deutschland, den USA und Ungarn beschäftigt das Unternehmen mehr als 1.500 qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter. Zu den Kunden gehören die weltweit größten und bedeutendsten Automobil- und Nutzfahrzeughersteller sowie wichtige Zulieferer (Tier-1-Supplier).


Seit der Gründung 1969 entwickelte sich Weber Automotive von einem kleinen Familienunternehmen zu einem der führenden Automobilzulieferer. Seit 2012 hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt, entsprechend ist die Anzahl der Mitarbeiter gestiegen. Dieses Wachstum erfolgte nicht nur organisch, sondern auch durch Zukäufe im In- und Ausland, was mit hohen Investitionen verbunden war. Zusätzlich investierte das Unternehmen in neue Geschäftsfelder und Neuanläufe. Das Unternehmen wird von Dr Frank Grunow (CEO) und Siegfried Schlabschi (CFO) geführt.



">Über GRUB BRUGGER:

GRUB BRUGGER ist seit über 40 Jahren eine auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei, die von ihren Standorten Stuttgart, München, Frankfurt a. Main und Freiburg i. Breisgau aus mit rund 40 Berufsträgern bundesweit agiert. Neben der Insolvenzverwaltung und Eigenverwaltung berät GRUB BRUGGER krisenbefangene Unternehmen ebenso wie Gläubiger. GRUB BRUGGER gehört laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2018/2019 wieder zu den führenden Kanzleien in der Insolvenz-/Sanierungsberatung sowie in der Insolvenzverwaltung/Sachwaltung. Martin Mucha ist Fachanwalt für Insolvenzrecht, Partner der Kanzlei GRUB BRUGGER und laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2018/2019 einer der führenden Namen in der Insolvenzverwaltung in Deutschland


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