04.11.2016 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Weinbrecht & Kücherer Metallveredelung stellt Antrag auf vorläufige Eigenverwaltung

Weinbrecht & Kücherer beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

Der Geschäftsbetrieb mit 45 Beschäftigten läuft unverändert weiter, Kunden werden uneingeschränkt in bewährter Art und Weise betreut


Die Weinbrecht & Kücherer GmbH & Co. KG, traditionsreicher mittelständischer Metallveredelungsspezialist, will sich auf dem Weg der Eigenverwaltung neu aufstellen. Das zuständige Amtsgericht in Pforzheim hat gestern dem Antrag des Unternehmens entsprochen und eine vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Dieser Schritt war erforderlich geworden, da die Finanzierungslast von Altverbindlichkeiten, die aus Investitionen in die Modernisierung von technischen Anlagen stammen, aufgrund eines rückläufigen Marktes absehbar nicht mehr getilgt werden kann.

Weinbrecht & Kücherer nutzt damit die seit 1. März 2012 geltenden gesetzlichen Möglichkeiten (ESUG), die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt eigenverantwortlich zu erarbeiten und kurzfristig umzusetzen. Entsprechend verbleibt die Leitung des Unternehmens durch die nun vorliegende gerichtliche Anordnung auch während des Sanierungsprozesses in den Händen der Geschäftsführung.


Ihr zur Seite steht der renommierte Sanierungsexperte Dr. Dirk Andres von der Düsseldorfer Kanzlei AndresPartner, der bereits eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich bei ihrer Eigenverwaltung begleitet hat. Rechtsanwalt Dr. Philipp Grub wird als gerichtlich bestellter vorläufiger Sachwalter die Geschäftsführung während des Sanierungsprozesses überwachen und Gläubigerinteressen wahren.


„Unser Ziel ist es, Weinbrecht & Kücherer nachhaltig zu sanieren und auch zukünftig als ein stabiler Geschäftspartner im Bereich der Metallveredelung zur Verfügung zu stehen“, sagt Jordi Carolin Weinbrecht, Geschäftsführerin des traditionsreichen Familienunternehmens. „Dieser Schritt ist unsere beste Möglichkeit, um unseren langfristigen Fortbestand im Interesse aller Beteiligten, wie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten sowie Gläubiger sicherzustellen“, so Weinbrecht weiter.


Die Chancen dafür wertet der vom Unternehmen beauftragte Restrukturierungsberater positiv: „Weinbrecht & Kücherer hat rechtzeitig gehandelt. Und der Zeitfaktor spielt bei Sanierungsprozessen eine wesentliche Rolle“, sagt Rechtsanwalt Andres, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Partnerkollegen Markus Freitag in den kommenden Wochen und Monaten bei der Entwicklung und Umsetzung eines Restrukturierungs- und Sanierungsplans unterstützen wird.


Der Geschäftsbetrieb läuft auch in der vorläufigen Eigenverwaltung unverändert weiter. Alle Kunden von Weinbrecht & Kücherer werden weiterhin professionell und in der bewährten Sorgfalt und Qualität bedient.


Die Geschäftsführung hat die 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation informiert. Die Löhne und Gehälter sind für drei Monate über eine Ausfallzahlung der Bundesagentur der Arbeit abgesichert.

 



Weitere Informationen:

Die Weinbrecht & Kücherer GmbH & Co. KG ist ein hochmodernes Dienstleistungs­unternehmen in der Lohngalvanik. Die Abgrenzung zu Wettbewerbern liegt in der hohen Vielfalt an Produkten und Anwendungen sowohl im dekorativen als auch technischen Bereich. Neben der rein galvanischen Beschichtung werden den Kunden auch angrenzende Servicedienstleistungen (Strahlen, Polieren, Lackieren usw.) zur Erstellung gezielter Oberflächenstrukturen angeboten. Das Unternehmen bietet ca. 1.500 kaufenden Kunden ein weites Spektrum an Oberflächen an. Die Kundschaft ist breit gestreut und kommt aus allen Bereichen. Weinbrecht & Kücherer wurde vor über 80 Jahren durch Max Weinbrecht und Willi Kücherer gegründet. Die Weinbrecht & Kücherer GmbH & Co. KG beschäftigt heute in Pforzheim rund 45 Mitarbeiter und befindet sich im Besitz der Familie Weinbrecht.

 


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