12.03.2019 - Kategorie "Statistik"

Weniger Insolvenzverfahren in Thüringen im Jahr 2018

13,2 Prozent der Insolvenzverfahren entfielen auf Unternehmen

Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik entschieden die Thüringer Amtsgerichte im Jahr 2018 über 2489 Insolvenzverfahren. Das ist seit Einführung der neuen Insolvenzordnung im Jahr 2001 der niedrigste Wert.


13,2Prozent der Insolvenzverfahren entfielen auf Unternehmen und 86,8 Prozent auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbständig Tätige, private Verbraucher und Nachlässe). Die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren sank im Vergleich mit dem Jahr zuvor um 157 Anträge bzw. 5,9 Prozent.

 

2261 Verfahren bzw. 90,8 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet,188 Verfahren bzw. 7,6 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 40 Verfahren bzw. 1,6 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf insgesamt rund 292 Millionen Euro. Pro Verfahren standen Forderungen von durchschnittlich 117 Tausend Euro aus.

 

2018 gab es mit 329 Unternehmensinsolvenzen sechs mehr als 2017. Seit 2001 ist das nach 2017 der zweitniedrigste Wert. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 3298 Arbeitnehmer. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 63 Verfahren im Baugewerbe und mit 47 Verfahren im Verarbeitenden Gewerbe, gefolgt von den Bereichen Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit44 Verfahren. Nach Rechtsformen betrachtet mussten im Jahr2018 am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (155) und Einzelunternehmen (114) Insolvenz anmelden.

 

Bei den übrigen Schuldnern wurden 2160 Verfahren gemeldet. Das entsprach im Vergleich zum Vor-jahreinem Rückgang um 163 Verfahren bzw. 7,0 Prozent. Von 1595 privaten Verbrauchern wurde im Jahr 2018das Insolvenzrecht in Anspruch genommen. Das waren 151 Verfahren bzw. 8,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Weitere 499 Verfahren betrafen ehemals selbständig Tätige, die die erneute Aufnahme eines früheren Insolvenzverfahrens beantragten. Im Jahr 2017 waren es 517 Ver-fahren.

 

Mit 131 Insolvenzfällen je 100000 Einwohner wurde in den kreisfreien Städten des Freistaates öfter der Gang zum Insolvenzgericht angetreten als in den Landkreisen(109). Die meisten Insolvenzfälle je 100000 Einwohner wurden im Altenburger Land(164), im Kyffhäuserkreis(161) und in der Stadt Erfurt(156) registriert. Die wenigsten Fälle wurden im Saale-Holzland-Kreis(79), im Wartburg-kreis(80) und im Landkreis Eichsfeld(81)festgestellt.


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