Willi Herrmann leitet ein Eigenverwaltungsverfahren ein
Willi Herrmann plant erhebliche Umstrukturierungsmaßnahmen und leitet deshalb ein Eigenverwaltungsverfahren ein
Aufgrund sinkender Gewerbesteuereinnahmen der
umliegenden Kommunen von Philippstahl erwartet Axel Beuth,
Geschäftsführer der
Bauunternehmung Willi Herrmann GmbH & Co. KG, in den nächsten
Jahren weniger Investitionen in die Infrastruktur. „Die öffentliche Hand
ist einer unserer großen Kunden. Der zu erwartenden Rückgang
öffentlicher Aufträge wird zu Verlusten im Bereich Straßenbau
führen, die wir trotz erfolgreicher Vertriebsarbeit im Hochbau nicht
kompensieren können. Unser Ziel ist es, das Bauunternehmen Willi
Herrmann durch die Sanierung unter Insolvenzschutz in Eigenverwaltung
umfassend neu aufzustellen und wieder dauerhaft wettbewerbsfähig
zu machen“, erklärt Beuth.
Vor
diesem Hintergrund hat das Unternehmen beim Amtsgericht Bad Hersfeld
einen Antrag auf Sanierung unter Insolvenzschutz in Eigenverwaltung
gestellt. Mit dem ESUG, dem
Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen, hat
der Gesetzgeber seit 2012 hierzu die gesetzlichen Voraussetzungen
geschaffen. Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben und die vorläufige
Eigenverwaltung angeordnet. Als vorläufiger Sachwalter
wurde Dirk Ritzenhoff von der Kanzlei Flöther & Wissing
Insolvenzverwaltung bestellt. Das Bauunternehmen wird in dem Verfahren
betriebswirtschaftlich und juristisch von Buchalik Brömmekamp aus
Düsseldorf beraten. Das Beratungsunternehmen hat unter anderen
bereits die Bauunternehmen Gottfried Puhlmann (Berlin), Windolph in
Leipzig, Friedrich Müsse GmbH & Co. KG (Erntebrück), Kurth Tiefbau
GmbH (Odenthal) und das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Hermann
Trautmann GmbH (Mülheim an der Ruhr) erfolgreich durch
eine Planinsolvenz in Eigenverwaltung geführt. Darüber hinaus wird der
Sanierungsexperte Heinz-Peter Derrix-Belau von der Buchalik Brömmekamp
Unternehmensberatung die Unternehmensleitung als
Sanierungsgeschäftsführer ergänzen.
„Da
das Verfahren keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit hat, werden
wir alle Bauprojekte unverändert fortführen, Neuaufträge annehmen und in
der gewohnten Qualität
bearbeiten. Der Geschäftsbetrieb läuft völlig normal weiter.
Lieferanten und Kunden unterstützen den derzeitigen Sanierungsprozess“,
erklärt Geschäftsführer Beuth. Die rund 120 Mitarbeiter wurden heute auf
einer Betriebsversammlung über den Antrag informiert.
Ihre Löhne und Gehälter sind weiter gesichert. „Mit dem Verfahren
werden wir Willi Herrmann an die künftigen Umsätze anpassen und die
aktuell schwierige wirtschaftliche Lage überwinden“, so
Sanierungsexperte Heinz-Peter Derrix-Belau.
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