Wollschläger: Investor zieht Kaufangebot wider Erwarten zurück
Insolvenzverwalter Dr. Dirk Andres kann die Wollschläger GmbH & Co. KG nicht fortführen und muss den Geschäftsbetrieb einstellen und den verbliebenen rund 420 Mitarbeitern kündigen
Das börsennotierte dänische Handelsunternehmen Sanistaal aus Aalborg hat gestern Abend seine Kaufabsicht für die Wollschläger GmbH & Co. KG wider Erwarten zurückgezogen. „Trotz weit fortgeschrittener Gespräche hat sich der Investor kurzfristig gegen die Übernahme entschieden“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres,.
Ohne Unterstützung durch einen Investor ist es nicht möglich, das moderne Bochumer Handels-, Technik- und Dienstleistungsunternehmens Wollschläger auch nach der Anfang Oktober 2016 erwarteten Insolvenzeröffnung fortzuführen. „Da uns keine weiteren belastbaren Kaufangebote vorliegen, bleibt mir aufgrund wirtschaftlicher sowie insolvenzrechtlicher Vorgaben nur die Einstellung des Geschäftsbetriebs“, so Andres weiter.
Die Arbeitsverhältnisse der rund 420 bundesweit verbliebenen Beschäftigten wird Andres daher betriebsbedingt kündigen. Ein Abwicklungsteam wird in den nächsten Tagen mit der ordnungsgemäßen Abarbeitung bestehender Kundenaufträge, erforderlicher Verwaltungsaufgaben sowie der Vorbereitung der Schließung der Standorte betraut. Die übrigen Beschäftigten werden von der Arbeit freigestellt, um ihnen den Bezug von Arbeitslosengeld zu ermöglichen Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden heute bereits über die neue Sachlage informiert.
Die Geschäftsführung der Wollschläger GmbH & Co. KG hatte am 1. August 2016 beim zuständigen Amtsgericht in Bochum Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht hat daraufhin Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Im Rahmen eines internationalen Investorenprozesses hatte er vergangene Woche mit Sanistaal, dänischer Marktführer im Bereich Industriebedarf und Stahlhandel, einen Investor gefunden, der beabsichtigte, wesentliche Vermögenswerte der Wollschläger GmbH & Co. KG zu übernehmen. Die Übertragung des Geschäfts sollte nach Abstimmung vertraglicher Angelegenheiten im Rahmen eines Asset Deals zu Anfang Oktober 2016 erfolgen.
Die zur Wollschläger-Gruppe gehörige Hommel-Gruppe, eine Vertriebs-, Beratungs- und Servicegesellschaft für CNC-Werkzeugmaschinen, handelt und wirtschaftet unverändert autark und unabhängig und ist von dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nicht betroffen.
Weitere Informationen:
Die Wollschläger GmbH & Co. KG ist ein modernes Handels-, Technik- und Dienstleistungsunternehmen sowie führender Systemanbieter in der Materialwirtschaft. Sie erwirtschaftet einen durchschnittlichen Jahresumsatz von knapp 140 Millionen Euro. Mit über 55.000 Katalogartikeln – darunter 20.000 Eigenmarken – und rund 400.000 Beschaffungsartikeln verfügt das Unternehmen über das umfangreichste Produktspektrum der Branche. Zu Verfahrensbeginn beschäftigte Wollschläger bundesweit rund 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Kanzlei AndresPartner, Rechtsanwälte & Steuerberater, Insolvenzverwaltung & Restrukturierung, Partnerschaft mbB hat sich auf die professionelle Bearbeitung von Insolvenzverfahren spezialisiert. Die Partner der Kanzlei, darunter Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres, werden von Insolvenzgerichten mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen als Insolvenzverwalter und Treuhänder bestellt. In zahlreichen Verfahren unterstützten die Rechtsanwälte der Kanzlei Unternehmen auch als Restrukturierungsbeauftragte sowie Sachwalter bei Eigenverwaltungen. Zu den bekanntesten Sanierungen der Kanzlei zählen die Heitkamp BauHolding, die TELBA AG, die Manss Fruchthandelsgruppe sowie die Maxdata Gruppe.Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
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