„Albert Zimmermann & Söhne“ ist gerettet
Der Insolvenzverwalter der „Albert Zimmermann & Söhne GmbH & Co. KG“ (AZS) hat den Geschäftsbetrieb des metallverarbeitenden Unternehmens an eine Investorengruppe veräußert.
Die Erwerber wollen den AZS-Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortführen. Alle der rund 30 verbliebenen Arbeitsplätze sowie der Produktionsstandort in Lennestadt-Saalhausen (Sauerland) bleiben erhalten.
Der Erwerber ist eine regional ansässige Investorengruppe, bestehend aus den Investmentgesellschaften „Equity 69“ und „MLM“ sowie einem Privatinvestor. Die beiden Investmentgesellschaften arbeiten schon seit Jahrzehnten zusammen; u.a. haben sie vor rund zehn Jahren schon einmal ein regional ansässiges Unternehmen aus der Insolvenz heraus erworben und neu aufgestellt. „Bei den Erwerbern handelt es sich um strategische Investoren mit langfristiger Perspektive“, unterstrich Insolvenzverwalter Peer Jung heute nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages. „Damit haben wir für den Standort und die Mitarbeiter die bestmögliche Lösung erreicht.“
Die AZS hatte vor gut einem Jahr Insolvenzantrag gestellt. Trotzdem war es Jung gelungen, den Geschäftsbetrieb ohne Unterbrechungen aufrechtzuerhalten. Parallel hatte der Insolvenzverwalter erste Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, so dass AZS trotz Insolvenzverfahren und Corona-Krise profitabel fortgeführt werden konnte. „Dies ist nicht zuletzt dem großartigen Engagement von Eigentümerfamilie und Mitarbeitern zu verdanken“, betonte Jung, Partner bei „HENNINGSMEIER Rechtsanwälte“, einer auf insolvenznahe Unternehmenssanierung spezialisierten Kanzlei.
Der Vollzug des Kaufvertrages („Closing“) ist für den 1. Januar 2021 geplant. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf bereits zugestimmt. Durch die gefundene Investorenlösung können sogar die ungesicherten Gläubiger mit einer nennenswerten Quote auf ihre Forderungen rechnen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Verkauf erfolgt im Rahmen einer „übertragenden Sanierung“. Die neue Gesellschaft firmiert nun unter „AZS GmbH“. Gemeinsam mit dem Geschäftsbetrieb haben die Investoren auch das Grundstück erworben. In der Endphase des nun abgeschlossenen Investorenprozesses waren noch drei Bieter im Rennen. Aufgrund des besten Konzept und des besten Gebotes ging der Zuschlag schließlich an die regionale Investorengruppe. Das M&A-Verfahren wurde von der bekannten Mittelstands-Beratung „Angermann Consult“ betreut.
Die AZS besteht seit 1886 und wurde zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags in 5. Generation durch die Familie des Gründers geführt. Das Traditionsunternehmen entwickelt und produziert Präzisionsdrehteile aus allen gängigen Metallen.
Über HENNINGSMEIER Rechtsanwälte
Die Sozietät HENNINGSMEIER ist seit mehr als 30 Jahren auf die Sanierung von Unternehmen spezialisiert und gehört zu den ältesten deutschen Insolvenzverwalterkanzleien. Durch die ausschließliche Spezialisierung auf die insolvenznahe Beratung und Verwaltung mittelständischer Unternehmen verfügt die Sozietät über besondere Expertise für den Erhalt von Betrieben und die Vermeidung von Haftungsrisiken für Unternehmer. Dazu zählt eine langjährige Erfahrung bei der Sanierung von Unternehmen über Insolvenzplanverfahren und in der Eigenverwaltung. Die Sozietät HENNINGSMEIER ist in der Beratung bundesweit tätig. Die Insolvenzverwalter der Kanzlei werden an zwölf Gerichten um Hamburg, Berlin und Köln bestellt.
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