„Wir verkaufen uns nicht mehr unter Wert“: Abendzeitung München erhöht den Verkaufspreis
Vorläufiger Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach: „Überfälliger und alternativloser Schritt für Sanierung und Investorensuche“
Der Verlag „Die Abendzeitung“ GmbH & Co.KG hat mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters, Rechtsanwalt Axel W. Bierbach, beschlossen, den Verkaufspreis für das Münchner Regionalblatt anzuheben. Ab dem 28. April 2014 kostet die „Abendzeitung“ (AZ) von Montag bis Freitag 1 Euro (aktuell 0,60 Euro) und am Wochenende 1,20 Euro (aktuell 0,80 Euro).
Diese Entscheidung ist ein weiterer wichtiger Schritt, die strukturellen Verluste des Verlags zu verringern und den Verkauf an einen Investor zu ermöglichen. Zuvor war es dem vorläufigen Insolvenzverwalter bereits gelungen, sich mit der Süddeutschen Societäts-Druckerei GmbH über eine deutliche Reduzierung der Druckkosten für das Blatt zu verständigen.
Axel W. Bierbach: „Die Abendzeitung hat seit 12 Jahren ihre Verkaufspreise trotz gesunkener Auflage und höherer Betriebskosten nicht mehr angehoben – im Gegensatz zu nahezu allen anderen Zeitungen in Deutschland. Die nun getroffene Entscheidung ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein überfälliger und alternativloser Schritt. Die vollständige Sanierung des Verlags wird aber nur unter einem neuen Investor möglich sein. Dazu führen wir derzeit Gespräche mit mehreren Interessenten. Voraussetzung für eine Zukunftslösung ist natürlich, dass Leser und Anzeigenkunden der AZ weiterhin die Treue halten, so wie es in den vergangenen Wochen eindrucksvoll geschehen ist.“
Die Preiserhöhung betrifft ausschließlich den Einzelverkauf der AZ. Die Preise für Abonnenten sind davon nicht betroffen.
Der Verlag wird die Preiserhöhung mit einer breit angelegten Werbe- und Imagekampagne begleiten, die am 25. April beginnt und unter dem Motto „Wir verkaufen uns nicht mehr unter Wert!“ steht. Auf Plakaten überall im Verbreitungsgebiet der AZ sowie in Radiospots und im Internet wird dargestellt, dass der neue Verkaufspreis der Zeitung angemessen ist – nicht zuletzt, wenn man ihn in Relation zum Preisniveau vieler anderer alltäglicher Konsumgüter sieht.
Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur: „Die Redaktion der Abendzeitung bietet den Münchnerinnen und Münchnern täglich mit großem Einsatz und viel Leidenschaft eine journalistisch hochwertige Zeitung. Wir haben in den vergangenen Wochen weit über München hinaus viel Solidarität erfahren. Jetzt muss sich der Zuspruch auch in der Praxis beweisen. Wir sind überzeugt, dass die AZ unseren Lesern einen Euro wert ist.“
Der AZ-Verlag hatte am 5. März 2014 vor dem Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht bestellte daraufhin Rechtsanwalt Axel W. Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Über Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen
Die Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (www.mhbk.de) ist eine seit vielen Jahren auf Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten in München, Nürnberg und Hallbergmoos. Insgesamt fünf Verwalter bearbeiten Insolvenzverfahren an mehreren Amtsgerichten in Bayern und Thüringen. Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählen neben der übertragenden Sanierung auch das Insolvenzplanverfahren, die Eigenverwaltung sowie Konzern- und Gruppeninsolvenzen.
Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach (44) ist spezialisiert auf Betriebsfortführungen und Sanierungen in einem breiten Branchenspektrum. Er hat bereits eine Vielzahl von Insolvenzen betreut und zahlreiche Unternehmen in der Insolvenz saniert.
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