06.03.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Verlag „Die Abendzeitung“ GmbH & Co.KG stellt Insolvenzantrag

Münchner Abendzeitung ist insolvent

Der Verlag „Die Abendzeitung“ GmbH & Co.KG (AZ-Verlag), der mit der Münchner „Abendzeitung“ („AZ“) eine der traditionsreichsten Tageszeitungen Deutschlands verlegt, hat heute vor dem Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.


Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Axel W. Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum vorläufigen Insolvenzverwalter.


Bierbach stellte heute nach ersten Gesprächen mit der Verlagsleitung, der Gesellschafterfamilie und im Anschluss an eine Mitarbeiterversammlung fest: „Der Verlag hat rechtzeitig den Insolvenzantrag gestellt und damit gute Voraussetzungen für eine Fortführung geschaffen. Es geht jetzt im ersten Schritt darum, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und sich einen Überblick zur wirtschaftlichen Lage des Verlags und zu möglichen Zukunftsoptionen zu verschaffen. Es besteht kein Zweifel, dass die Abendzeitung eine starke Marke und eine feste Größe im deutschen Boulevardjournalismus ist. Wichtig ist nun, dass Leser und Anzeigenkunden ihrem Blatt in dieser Phase die Treue halten.“


Das weitere Erscheinen der „AZ“ im Fortgang des Insolvenzverfahrens ist gesichert. Gebuchte Anzeigenschaltungen werden wie geplant erfolgen und neue Anzeigenaufträge ohne Einschränkung entgegengenommen. Die derzeit ca. 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verlags, davon ca. 50 der Redaktion, erhalten für die Monate März, April und Mai Löhne und Gehälter durch das Insolvenzgeld.


Der AZ-Verlag weist seit mehreren Jahren operative Verluste aus. Diese wurden vor allem durch Bareinlagen der Gesellschafter – der Münchner Verlegerfamilie Friedmann – sowie durch Verkäufe von Immobilien und Beteiligungen kompensiert.


Die „AZ“ erschien bereits im Jahr 1948 mit US-amerikanischer Lizenz das erste Mal. Gründer und erster Chefredakteur des von Beginn an als Straßenverkaufszeitung konzipierten Blattes war der 1969 verstorbene Verleger und Journalist Werner Friedmann. Die Zeitung erreichte im 4. Quartal 2013 eine verkaufte Auflage von rund 106.000 Exemplaren. 



Über Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen

Die Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (www.mhbk.de) ist eine seit vielen Jahren auf Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten in München, Nürnberg und Hallbergmoos. Insgesamt fünf Verwalter bearbeiten Insolvenzverfahren an mehreren Amtsgerichten in Bayern und Thüringen. Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählen neben der übertragenden Sanierung auch das Insolvenzplanverfahren, die Eigenverwaltung sowie Konzern- und Gruppeninsolvenzen.

Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach (44) ist spezialisiert auf Betriebsfortführungen und Sanierungen in einem breiten Branchenspektrum. Er hat bereits eine Vielzahl von Insolvenzen betreut. Ferner ist Bierbach seit 2009 Insolvenzverwalter im Anlage-Betrugsverfahren Akzenta AG mit mehr als 15.500 Gläubigern.




Bild: © adamci

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