17.12.2015 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

A Company vor Abschluss des Sanierungsverfahrens

 A Company Film Licensing International GmbH startet nach Insolvenz neu

Trotz komplexer internationaler rechtlicher Verflechtungen Insolvenzplan zügig umgesetzt.


Die A Company Film Licensing International GmbH startet neu. Die international tätige Händlerin von Filmlizenzen hat erfolgreich das Insolvenzplanverfahren durchlaufen. Das in Berlin ansässige Unternehmen gilt als führende Filmlizenzhändlerin im osteuropäischen Markt. Der Insolvenzplan ermöglicht die Fortführung des Unternehmens. Das Amtsgericht Charlottenburg hat ihn jetzt bestätigt.

 

Die A Company ist gleichzeitig Lizenznehmerin und Lizenzgeberin. Sie kauft die Filme von US-amerikanischen Filmproduzenten und vergibt sodann Lizenzen zur Ausstrahlung an Kinobetreiber und TV-Stationen in Russland, Polen, Tschechien und anderen Ländern Osteuropas. Der Filmstock umfasst über 400 Filme, darunter Titel wie „The King´s Speech“, „Sin City“, Shutter Island“ und „Saw“.

 

Insolvenzplanverfahren mit multinationalem Bezug

„Die lizenzvertragliche Gemengelage – ein Großteil der Verträge unterliegt ausländischem Recht – stellte bei dem Restrukturierungsvorhaben die größte Herausforderung dar“, erläutert Rechtsanwalt Dr. Oliver Damerius von der bundesweit tätigen Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff & Partner.

 

Gemeinsam mit der Geschäftsführung der A Company war es BBL gelungen, das Vertrauen von Lizenzgebern und Lizenznehmern zu erhalten und so zu verhindern, dass Lizenzen gekündigt wurden. In enger Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter Prof. Dr. Torsten Martini von der Kanzlei Leonhardt Rattunde haben Damerius und sein Team den Insolvenzplan erarbeitet. „Gemeinsam ist es uns gelungen, den Insolvenzplan trotz enormer Komplexität in einem überschaubaren Zeitraum zu erstellen und mit den Stakeholdern vorzuverhandeln.“  Martini ergänzt: „Der Fall macht deutlich, dass dies möglich ist, auch wenn es sich um eine schwierige Materie handelt und um grenzüberschreitende Vertragsbeziehungen zu Vertragspartnern außerhalb der Europäischen Insolvenzverordnung.“


Ein wichtiger Faktor für den Erfolg war auch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Insolvenzgericht.

 


Hintergrund

Der Sturz der ukrainischen Regierung und die Besetzung der Krim führten 2014 zu einer massiven politischen Krise. Als in der Folge der TV-Markt in der Ukraine und Russland einbrach, geriet A Company in eine finanzielle Schieflage. Am 18. Februar 2015 stellte das Unternehmen beim Amtsgericht Charlottenburg den Insolvenzantrag. Herr Rechtsanwalt Prof. Dr. Torsten Martini von der Kanzlei Leonhardt Rattunde wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. In Abstimmung mit ihm erstellte BBL Bernsau Brockdorff & Partner den Insolvenzplan für A Company.

 

Team BBL

Dr. Oliver Damerius (Federführung)

Dr. Christoph Weber, (Insolvenzplan, Lizenzrecht)

Holger Gutezeit, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht (Gesellschaftsrecht)

 

 

Team Leonhardt Rattunde

Prof. Dr. Torsten Martini, Fachanwalt für Insolvenzrecht, Insolvenzverwalter (Federführung)

Jan-Patrick-Röcker, Fachanwalt für Insolvenzrecht (rechtliche Aspekte)

Matthias Menten, LL.M., Wirtschaftsjurist, (betriebswirtschaftliche Aspekte)

Jennifer Brenke, LL.B., Rechtsanwältin, (internationale Aspekte)

 

 

BBL ist eine auf Insolvenzrecht spezialisierte Kanzlei mit ausgeprägter Beratungs- und Verwaltungskompetenz. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung in komplexen Insolvenzplanverfahren und durch zahlreiche grenzüberschreitende Fälle über einen starken internationalen Bezug. Rund 50 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte arbeiten an 11 Standorten bundesweit und in London.


Leonhardt Rattunde ist seit über 90 Jahren auf Sanierungsberatung und Insolvenzverwaltung spezialisiert. Heute beraten über 30 Berufsträger bundesweit von 5 Standorten aus. Herlitz, Senator, ProMarkt, Suhrkamp. Mit diesen Meilensteinen haben wir Maßstäbe in Sanierungsverfahren gesetzt.


 


Bild: © S. ten Brakel

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