Assmus Metallveredelung erreicht zentralen Meilenstein der Restrukturierung
Amtsgericht Offenbach entspricht Antrag des Traditionsunternehmens - Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkung weiter
Die
Restrukturierung der Assmus Metallveredelung GmbH befindet sich auf gutem Kurs
und hat einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht: Das Amtsgericht
Offenbach hat am 28.10.2020 dem Antrag des Unternehmens entsprochen und ein
Eigenverwaltungsverfahren angeordnet. Das Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung
ist die Restrukturierung und Fortführung des traditionsreichen Unternehmens.
„Durch das Eigenverwaltungsverfahren sind wir als Unternehmen weiterhin
uneingeschränkt handlungsfähig und bleiben für unsere Kunden der gewohnt
verlässliche Partner. Bei der Umsetzung der erarbeiteten Sanierungsmaßnahmen
befinden wir uns voll im Zeitplan“, erklärt Geschäftsführer Markus Sohn.
Eigenverwaltungsverfahren
zeichnen sich dadurch aus, dass die unternehmerische Verantwortung bei der
bisherigen Geschäftsführung verbleibt. Diese führt den Sanierungsprozess
selbstständig und ohne Insolvenzverwalter, aber mit einem gerichtlich zur Seite
gestellten Sachwalter, durch. Unterstützt wird die Geschäftsführung zumeist
durch ein sanierungserfahrenes Beratungsunternehmen. Während des Verfahrens
wird der Geschäftsbetrieb unverändert weitergeführt. Der Sachwalter übernimmt
eine Aufsichtsfunktion und hat darüber hinaus die Aufgabe, die wirtschaftliche
Lage des Unternehmens zu prüfen und zusammen mit den Beratern die Sanierung im
Interesse der Gläubiger zu unterstützen. Für die Funktion des Sachwalters hat
das Amtsgericht Offenbach Herrn Rechtsanwalt Fabio Algari aus der
Wirtschaftskanzlei hww (Frankfurt a.M.) bestellt. Die Geschäftsführung von
Assmus wird zusammen mit der auf die Sanierung und Restrukturierung von
Unternehmen spezialisierten Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp und deren
Schwestergesellschaft plenovia (Düsseldorf) nun ein tragfähiges
Sanierungskonzept entwickeln, dem das Gericht und die Gläubiger zustimmen müssen.
Außerdem begleitet der Sanierungsexperte Volker Schreck (ebenfalls Buchalik
Brömmekamp) das Unternehmen als Generalbevollmächtigter während der Zeit des
Verfahrens und unterstützt die Geschäftsleitung so vor Ort mit seinem
insolvenzspezifischen Know-how.
Die
Assmus Metallveredelung GmbH bietet eine Vielzahl verschiedener Verfahren der
Oberflächenveredelung an. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1864 von seinem
Namensgeber Louis Assmus in Frankfurt als Kupferschmiede und Verzinnungsanstalt
gegründet und befindet sich seit Anbeginn in Familienbesitz. Das
Produktportfolio wurde ständig weiterentwickelt und umfasst die
Oberflächenveredelung durch Beschichtung, wobei vornehmlich Stahlteile mit
Legierungsschichten galvanisiert und Produkte aus Aluminium eloxiert werden.
Aktuell beschäftigt Assmus an einem Standort in Dietzenbach und einem weiteren
Standort in Groß-Umstadt insgesamt knapp 100 Mitarbeiter.
Der wesentliche Kundenkreis des Unternehmens stammt aus dem Automotivsektor. Dessen anhaltende Krise und deren Auswirkungen bekam auch die Assmus Metallveredelung bereits seit einiger Zeit zu spüren. Als – in Folge der Corona-Pandemie – zusätzlich weitere massive Einschränkungen folgten, geriet das Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage. „Wir sind zuversichtlich, dass die Sanierung von Assmus gelingt. Durch die lückenlose Belieferung konnten wir bei Kunden und Lieferanten Vertrauen schaffen und wissen diese auf unserer Seite, was den eingeschlagenen Sanierungsweg und die Zukunft von Assmus angeht“ erklärt Sanierungsexperte Volker Schreck von Buchalik Brömmekamp. „Unser Ziel ist es, das Familienunternehmen zu retten und nachhaltig zu sanieren. Deshalb läuft der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkung, wie bisher, weiter. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Erstellung des Sanierungsplans“, erklärt Schreck.
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