22.03.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Automobilzulieferer RÄUCHLE: Investorin DUBAG aus München steigt bei RÄUCHLE ein

Dubag steigt bei insolventem Automobilzulieferer Räuchle ein

Seit dem 06.12.2018 befindet sich der Dietenheimer Präzisionsteilehersteller Räuchle GmbH + Co. KG in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.


Das Unternehmen arbeitet seither mit Unterstützung der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz und des Sachwalters Dr. Matthias Hofmann mit Hochdruck an seiner Sanierung. Nach Gesprächen mit mehreren denkbaren Investoren sprach sich der Gläubigerausschuss dabei klar für eine Sanierung des Unternehmens mit der Investorin DUBAG aus, deren Konzept einen langfristigen Erhalt des Unternehmens am Standort Dietenheim sichern soll.


Die Räuchle GmbH + Co. KG stellt als mittelständischer Automobilzulieferer an ihrem Standort in Dietenheim Präzisionsteile aus Stahl und Aluminium her und konnte in den vergangenen Jahren mit rund 350 Mitarbeitern Umsätze in einer Größenordnung von jährlich rund EUR 50,0 Mio. erzielen. Nach der Insolvenzantragstellung am 06.12.2018 ordnete das Insolvenzgericht Ulm die Eigenverwaltung an. RÄUCHLE wird dabei von einem mehrköpfigen Team der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz um den Sanierungsexperten Christian Plail beraten. Das Verfahren wird vom Fachanwalt für Insolvenzrecht Dr. Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann überwacht und begleitet, den das Insolvenzgericht Ulm zum Sachwalter bestellt hat.


Mit Hilfe insolvenzrechtlicher Sanierungsinstrumente, einer Zwischenfinanzierung einer der beteiligten Banken und nicht zuletzt mit Unterstützung der Lieferanten und Kunden konnte sich RÄUCHLE im Rahmen der Eigenverwaltung stabilisieren.


Weitere notwendige Sanierungsmaßnahmen zur Sicherstellung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit von RÄUCHLE befinden sich derzeit in der Planung bzw. Umsetzung. Die Kunden unterstützen das Unternehmen weiterhin und haben in den vergangenen Wochen teils sogar neue, zusätzliche Aufträge erteilt, so dass das Unternehmen im Jahr 2019 sein Umsatzniveau von rund EUR 50,0 Mio. wird halten können und für künftige Jahre Umsatzsteigerungen plant.


Zugleich fanden in den vergangenen Wochen Gespräche mit etlichen potentiellen Investoren statt, um die für das Unternehmen und die Gläubiger beste Lösung zu finden. Der vom Insolvenzgericht eingesetzte Gläubigerausschuss, in dem die beteiligten Banken, die Bundesagentur für Arbeit und Kreditversicherer vertreten sind, sprach sich nunmehr vergangene Woche für einen Abschluss des Sanierungsprozesses mit der Münchener Finanzholding DUBAG aus. Die Investorin DUBAG hatte sich insoweit bereits im Jahr 2018 – in einem mit dem Ziel einer langfristigen Nachfolgelösung eingeleiteten Investorenprozess – durchsetzen können und hatte auch nach der Stellung des Insolvenzantrags ihr weiteres Interesse an RÄUCHLE bestätigt und ihre Zukunftslösung vorgestellt.


„Die Gespräche mit weiteren Interessenten und die zuletzt vorliegenden Angebote haben im Ergebnis gezeigt, dass die von der DUBAG angebotene Lösung nicht nur für Mitarbeiter und Kunden, sondern auch für die Gläubiger des Unternehmens eine sehr gute Lösung darstellt“, so der Sachwalter Dr. Hofmann, der die Investorensuche im Interesse der Gläubiger des Unternehmens begleitet hat. „Neben dem Angebot der DUBAG lagen zuletzt mehrere weitere Angebote von Investoren vor, die im Ergebnis mit dem Angebot der DUBAG vergleichbar waren, die aber noch mit vielen Unwägbarkeiten verbunden gewesen wären und in den kommenden Wochen und Monaten gegebenenfalls noch langwierig hätten verhandelt werden müssen. Die Lösung der DUBAG ist demgegenüber kurzfristig umsetzbar und wird für Unternehmen und Gläubiger zu einem sehr guten Ergebnis führen“, ergänzen Christian Plail und Peter Wieland, die von Seiten der Beratungskanzlei SGP Schneider Geiwitz die Investorensuche begleitet haben.


 „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Konzept bei den Gläubigern von RÄUCHLE so gut angekommen sind“, kommentiert Dr. Michael Schumann, Managing Director der DUBAG auch von Seiten der Investorin die Entscheidung des Gläubigerausschusses. „Vor uns liegt jetzt viel Arbeit, die wir gemeinsam mit dem guten Team bei RÄUCHLE angehen wollen, um das Unternehmen trotz der Herausforderungen der Automobilbranche für die Zukunft fit zu machen.“ Das Konzept der DUBAG sieht dabei auch die strategische Ausrichtung auf zukunftsorientierte Produkte vor. Der Räuchle CEO Willi Gaule, der den Abschluss der Sanierung und die Übergabe des Unternehmens an die Investorin DUBAG bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Sommer 2019 noch begleiten wird, zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Für uns war seit jeher entscheidend, die Zukunft von Räuchle zu sichern. Dass dies jetzt mit der DUBAG gelungen ist, freut mich für unsere Mitarbeiter und auch für die Region.“


Die Mitarbeiter wie auch die wesentlichen Kunden sind bereits über den Einstieg der DUBAG informiert. In den kommenden Wochen soll nunmehr auf Grundlage des Konzepts der Investorin DUBAG ein Insolvenzplan erarbeitet und abgestimmt werden. Die finale Entscheidung über die Annahme des Insolvenzplans treffen dann die Gläubiger. Hierzu Berater Plail und Sachwalter Hofmann: „Unser gemeinsames Ziel ist es nach wie vor, den gesamten Insolvenzprozess in den nächsten Monaten abzuschließen. Dafür sind jetzt die Weichen gestellt.“




Über RÄUCHLE:

Das Unternehmen Räuchle GmbH + Co. KG mit Sitz in Dietenheim wurde im Jahre 1902 gegründet. Als Zulieferer für die Automobilindustrie mit einbaufertigen Präzisionsteilen aus Stahl und Aluminium hat sich das Familienunternehmen zu einem bedeutenden Partner dieser Branche entwickelt. Zum

Kundenkreis gehören sowohl Automobilhersteller als auch Komponentenhersteller. Jährlich werden mehr als 150 Mio. Teile hergestellt und finden in beinahe allen Fahrzeugen im Bereich Fahrwerk, Motor und Lenkung Verwendung.


Über SGP Schneider Geiwitz:

SGP Schneider Geiwitz unterstützt seit mehr als 40 Jahren Unternehmen. Mit rund 280 Mitarbeitern ist die Kanzlei neben dem Hauptsitz in Neu-Ulm an 17 weiteren Standorten vertreten. Mit den Sparten Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Corporate Finance, Immobilienverwaltung sowie Restrukturierung deckt das Unternehmen ein umfassendes Leistungsangebot für Unternehmen ab.


Über Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter Rechtsanwälte:

Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter Rechtsanwälte gehören mit über 50 Mitarbeitern, hiervon 19 Berufsträgern, und Büros in München, Augsburg und Ulm zu den führenden insolvenzrechtlichen Kanzleien im süddeutschen Raum. Rolf G. Pohlmann, Dr. Matthias Hofmann, Dr. Björn Hellfeld und Karen Buve sind im Schwerpunkt als Insolvenzverwalter und Insolvenzgutachter sowie bei angeordneter Eigenverwaltung als Sachwalter tätig. Zudem berät die Kanzlei in geeigneten Fällen insolvente Unternehmen, Investoren, Gläubiger und andere Beteiligte von Insolvenzverfahren. Schwerpunkte der Tätigkeit der Kanzlei bilden Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen in Insolvenzverfahren, die Begleitung von Eigenverwaltungs- und Schutzschirmverfahren, die Abwicklung und Begleitung von Insolvenzverfahren mit komplexen Rechtsproblemen sowie von Kriminal- und Konfliktinsolvenzen.


Über DUBAG:

DUBAG ist eine unabhängige Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München, die sich auf den Erwerb von Unternehmen in Sondersituationen spezialisiert hat und ihre Beteiligungen als aktiver Investor operativ begleitet und weiterentwickelt.


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