31.07.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Autowelt König: Verkauf kurz vor dem Abschluss

Möglicher Käufer für die insolvente Autowelt König

Der Investorenprozess für die insolvente Autohandelsgruppe „Autowelt König“ steht kurz vor dem Abschluss.


Wie Insolvenzverwalter Joachim Exner heute mitteilte, konnte er bereits zwei weitere Standorte an Investoren veräußern. Für weitere sechs Standorte sind Fortführungslösungen in Aussicht. Allerdings muss der Hauptsitz Wunsiedel geschlossen werden. Kein Käufer war bereit, die beiden hochdefizitären Standorte zu übernehmen.

 

Bereits am vergangenen Freitag konnte Exner den ehemaligen Autowelt König-Standort Weiden an die Firma „RSZ Automobile“ (Weiden) und den Standort Tirschenreuth an „Enslein & Schönberger“ (Mitterteich) veräußern. Am Standort Tirschenreuth wurden dadurch alle 30 Arbeitsplätze gerettet, am Standort Weiden alle 17 Arbeitsplätze.

 

Damit stehen noch  8 der ursprünglich 14 Autowelt-König-Standorte zum Verkauf. Der Standort in Coburg wurde bereits vor rund drei Wochen von einem lokalen Wettbewerber übernommen; die Standorte Hof Mühlwiesen und Niederfüllbach mussten Anfang Juni geschlossen werden.

 

Wie Insolvenzverwalter Exner nun heute bekanntgab, werden vermutlich sechs der übrigen Standorte noch im August von Investoren übernommen. „Damit könnten insgesamt noch einmal rund 170 Arbeitsplätze gerettet werden“, sagte Exner, der heute kreuz und quer durch die Region fuhr, um alle Mitarbeiter über den Stand der Dinge zu informieren. „Und ich zuversichtlich, dass dies gelingt. Die Kaufverträge werden gerade abschließend verhandelt.“ Exner dankte in diesem Zusammenhang den Gläubigerbanken und Automobilherstellern; deren Unterstützung habe maßgeblich zu den Fortführungslösungen beigetragen.

 

Keine Lösung ließ sich hingegen für den Hauptsitz der Handelsgruppe in Wunsiedel – bestehend aus einem Audi- und einem VW-Standort – erreichen. Die beiden Standorte sind völlig überdimensioniert und fahren seit Jahren hohe Verluste ein. Deshalb war kein Käufer bereit, die Niederlassungen zu übernehmen. Exner ist nun aus insolvenzrechtlichen Gründen gezwungen, den Betrieb schnellstmöglich stillzulegen und hat bereits die betroffenen Arbeitnehmer persönlich unterrichtet. Die rund 40 dort noch beschäftigten Mitarbeiter erhalten bis zum 31. Juli 2013 ihre Kündigungen. Rund die Hälfte dieser Mitarbeiter wird freigestellt. Einige Arbeitnehmer werden hingegen für gewisse Zeit weiterbeschäftigt, um bei der Restabwicklung zu helfen.

 

Ebenfalls nicht freigestellt werden die 14 Auszubildenden an den beiden Standorten. Insolvenzverwalter Exner versucht zurzeit, zusammen mit lokaler Wirtschaft und dem Oberbürgermeisteramt Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten in der Region zu finden.

 

Bei den anderen 8 Standorten waren bzw. sind ebenfalls Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich, um diese auf den Verkauf vorzubereiten, aber in weit geringerem Umfang. Dort muss die Belegschaft um insgesamt 35 Arbeitnehmer reduziert werden. Investoren übernehmen Geschäftsbetriebe aus der Insolvenz heraus nur dann, wenn vorher die Kapazitäten der Nachfrage und dem Umsatz angepasst wurden.

 

 


 

Kurzporträt Kanzlei Dr. Beck & Partner:

Die Kanzlei mit interdisziplinärer Ausrichtung und acht Standorten hat sich auf Insol¬venzrecht und Insolvenzverwaltung spezialisiert. Unter Wahrung der Interessen der Gläu¬biger steht bei Firmeninsolvenzen der Erhalt der Unternehmenssubstanz und der Arbeits¬plätze im Vordergrund. Zu den namhaften überregional ausstrahlenden Verfahren gehör¬ten gehör¬en u.a. die Insolvenzverwaltungen Müller-Brot, Sellner Gruppe, Schlott Gruppe, ECKA Granulate Gruppe, Plastal, Brochier, Grundig und Photo Porst.   

 

 


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl