10.01.2022 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Closing-Bedingungen erfüllt: Rheinmetall übernimmt EMT

Drohnenhersteller EMT. Sanierung durch Insolvenzplan-Verfahren

PLUTA-Experte Willrodt als Sachwalter tätig


Die Zukunft des Drohnenherstellers EMT aus Penzberg ist gesichert. Der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern übernimmt den Geschäftsbetrieb im Rahmen eines Asset Deals. Eine entsprechende Vereinbarung hatten beide Unternehmen bereits Ende November 2021 unterzeichnet, der Gläubigerausschuss hat in seiner Sitzung am 28. Dezember 2021 der Transaktion zugestimmt. Er war zuvor von der Gläubigerversammlung dazu ermächtigt worden. Damit wurde die letzte Closing-Bedingung erfüllt und die Investorenlösung ist zum 1. Januar 2022 vollzogen. EMT durchlief seit mehr als einem Jahr ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Sachwalter in dem Verfahren ist Sanierungsexperte Ivo-Meinert Willrodt von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH.

Alle 190 Mitarbeiter werden vom Erwerber übernommen. Die Beschäftigten der EMT Ingenieurgesellschaft Dipl.-Ing. Hartmut Euer mbH an den Standorten Penzberg, Iffeldorf, Abenberg sowie Osterrönfeld haben der Lösung ebenfalls zugestimmt. Sie waren von Rheinmetall in den Investorenprozess eingebunden und deren Zustimmung wurde eingeholt.

Erfolgreiche Sanierung in Eigenverwaltung
Die EMT ist seit über 40 Jahren ein führender Hersteller von Drohnen zur Aufklärung. Diese werden weit überwiegend zur militärischen Nutzung ausgeliefert. Das Amtsgericht Weilheim hatte mit Beschluss vom 4. Dezember 2020 die vorläufige Eigenverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft angeordnet und Ivo-Meinert Willrodt von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Am 1. März 2021 wurde das Verfahren eröffnet und Willrodt zum Sachwalter bestellt. Die Gesellschaft wurde durch den Generalhandlungsbevollmächtigten, Dr. Oliver Liersch, von Brinkmann.Weinkauf Rechtsanwälte in der Sanierung unterstützt. Zu seinem Team gehörten zudem Dr. Justus Kortleben und Frank Lehre.

Olaf Frick von ValueKeeper hat im Verfahren die Liquiditätsplanung betreut. Die Transaktion wurde von den M&A-Beratung FalkenSteg begleitet. Jonas Eckhardt und Florian Weingärtner waren hier für die Umsetzung verantwortlich. 


Dr. Oliver Liersch erläutert: „Die vergangenen Monate waren sicherlich nicht leicht, aber sehr konstruktiv. Die Mitarbeiter haben mit uns an einem Strang gezogen und ihre Zustimmung zur vereinbarten Lösung erteilt. Und auch die Lieferanten und Kunden begleiteten den Weg und hielten dem Unternehmen die Treue. Das ist nicht selbstverständlich, dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“ In den vergangenen Monaten wurden beispielsweise Verträge neu verhandelt, während der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt wurde. Massekredite der beteiligten Kreditinstitute haben die Fortführung maßgeblich unterstützt.


Sachwalter Ivo-Meinert Willrodt begrüßt die Entscheidung der Gläubiger: „Die nun erfolgte Zustimmung zur Vereinbarung im Gläubigerausschuss und auch in der Gläubigerversammlung ist sehr erfreulich. Mit einem renommierten Investor ist der Drohnenhersteller für die Zukunft gut aufgestellt. Es zeigt sich, dass die Eigenverwaltung hier das passende Instrument für die Neuausrichtung war.“ Im PLUTA-Sanierungsteam wurde Willrodt von Rechtsanwalt Wolfgang Bernhardt unterstützt.


Rheinmetall stärkt Position als Systemanbieter
In der Transaktion kommt auch der strategische Ansatz des Rheinmetall-Konzerns zum Ausdruck, seine Position als Systemanbieter für die Streitkräfte entlang des militärischen Bedarfs auszubauen und das Portfolio entsprechend zu komplettieren. Gleichzeitig werden wichtige wehrtechnische Kompetenzen in Deutschland erhalten.




Über Brinkmann.Weinkauf Rechtsanwälte:
Brinkmann.Weinkauf Rechtsanwälte Partnerschaft mbB ist eine zivil- und wirtschaftsrechtlich ausgerichtete Kanzlei von Rechtsanwälten und Notaren. Ein Schwerpunkt liegt in der Begleitung von Unternehmen in Sanierungs- und Restrukturierungsituationen. Die Kanzlei begleitet regelmäßig Unternehmen im Rahmen der Eigenverwaltung. Die Rechtsanwälte gestalten Unternehmenskäufe (auch) in Insolvenzsituationen und sind in der Durchsetzung sowie der Abwehr von Anfechtungs- und Haftungsansprüchen tätig.

Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.


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