14.12.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Closing erfolgt: Fortführungslösung für Modehersteller ESCADA ist perfekt

Escada-Insolvenz

Bisheriger US-Investor übernimmt Teile der Vermögenswerte und der Belegschaft aus Insolvenz der deutschen ESCADA SE


In dem Insolvenzverfahren der ESCADA SE ist die Ende November geschlossene Vereinbarung zwischen dem Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff (Kanzlei Gerloff Liebler, München) und dem bisherigen US-Investor nun perfekt. Nach Erfüllung aller vertraglichen Bedingungen übernimmt ein verbundenes Unternehmen des Investors, welcher bisher 100-%-Gesellschafter des Damenmodeherstellers war, im Rahmen eines sogenannten Asset Deals Teile der Zentralverwaltung einschließlich Design und den Store in München. Dadurch können 76 der rund 180 Arbeitsplätze gesichert werden.


Die weiteren Aktivitäten der deutschen ESCADA SE werden mit Wirkung zum 28. Februar 2021 eingestellt. Dazu gehören auch die sieben weiteren Stores in Deutschland. Die Insolvenzverwaltung hat bereits Abverkaufsmaßnahmen für die vorhandenen Warenbestände in die Wege geleitet. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vom Investor nicht übernommen werden, wurde mit dem Betriebsrat ein Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt.


In diesem Insolvenzverfahren gibt es den besonderen Umstand, dass ein strukturierter Bieterwettbewerb nicht möglich war. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die ESCADA SE zwar die zentrale operative Gesellschaft der ESCADA Gruppe ist, aber nur einen Teil des weltweiten Geschäftsbetriebs abdeckt.


Dr. Christian Gerloff: „In den langwierigen Verhandlungen konnten wir für einen Teil der Aktivitäten eine Lösung finden, die auch aus Gläubigersicht akzeptabel ist. Nun liegt es in der Verantwortung des Investors, die übernommenen Vermögenswerte wieder sinnvoll in die ESCADA Gruppe einzubinden und deren operatives Geschäft nachhaltig zu sanieren. ESCADA, eine der wenigen Modemarken aus Deutschland mit Weltgeltung, hätte es verdient.“


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