Deutsche Wurlitzer GmbH: "Sanierung auf gutem Weg"
Die Sanierung der Deutschen Wurlitzer GmbH ist auf einem guten Weg. Geschäftsführer Thorsten Stoermer sagte: „Wir haben in den letzten Wochen weitere Fortschritte in allen relevanten Bereichen gemacht. Die Sanierung des Unternehmens ist möglich.“
Geschäftsbetrieb bleibt stabil, Umsätze leicht über Plan
Der Geschäftsbetrieb verläuft während der Sanierung des Unternehmens weiterhin stabil. Die Umsatzentwicklung liegt momentan leicht über Plan. „Das ist eine wichtige Grundlage dafür, um das Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen und damit eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen“, sagte Stoermer.
Sachwalter und Eigenverwaltung von Gläubigerversammlung bestätigt
In seiner jüngsten Sitzung im Juli 2013 hat der Gläubigerausschuss erneut Hans-Peter Burghardt, Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer, Herford, als Sachwalter des Unternehmens bestätigt. Zudem votierte der Ausschuss auch einstimmig dafür, die Sanierung in Eigenverwaltung fortzusetzen. Geschäftsführer Thorsten Stoermer wird den Geschäftsbetrieb fortführen und die Sanierung gezielt vorantreiben. Die im Jahre 2012 in Kraft getretene Insolvenzordnung räumt den Gläubigern eines Unternehmens während seiner Sanierung weitgehende Rechte ein. Der Fortschritt der Sanierung wird von den Gläubigern regelmäßig überprüft.
Unterzeichnung von Sozialplan und Interessenausgleich im September
Die Verhandlungen zwischen Vertretern der Arbeitnehmerseite und der Geschäftsführung über einen Sozialplan und Interessenausgleich wurden in den vergangenen Wochen konstruktiv fortgesetzt. „Wir sind auch hier auf einem guten Weg“, sagte Stoermer. Mit der Unterzeichnung von Sozialplan und Interessenausgleich wird derzeit im September 2013 gerechnet. Vorgesehen ist auch eine Transfergesellschaft für die von Kündigung betroffenen Mitarbeiter. Die Mitarbeiter haben hier u. a. die Möglichkeit, Angebote zur weiteren Qualifizierung zu nutzen. Die Transfergesellschaft soll zunächst auf 6 Monate ausgelegt sein. Im Mai 2013 hatte das Unternehmen bekannt gegeben, einen der beiden Geschäftsbereiche – den Bereich Musikautomaten – schließen zu müssen. Mangelnde Absatz-Chancen in Zeiten von iPod und mp3 sowie eine verbindliche Auflage des Verkäufers führten zu dieser Entscheidung. Der Abbau von 85 Arbeitsplätzen war dadurch unvermeidbar. Fortgeführt und perspektivisch ausgebaut werden soll der Geschäftsbereich Verkaufsautomaten. Die Deutsche Wurlitzer stellt beispielsweise Verkaufsautomaten her, wie sie zum Verkauf von Snacks und Getränken an Bahnhöfen, im Lebensmittel-Einzelhandel sowie zur Werkzeugausgabe in Industriebetrieben eingesetzt werden.
Insolvenzplan beim Amtsgericht Bielefeld eingereicht
Mitte August 2013 wurde der Insolvenzplan für das Unternehmen beim Amtsgericht Bielefeld eingereicht. In einem Insolvenzplan wird die Einigung zwischen den Gläubigern des Unternehmens und dem Unternehmen selbst festgehalten. Der Insolvenzplan basiert zudem auf dem Konzept der Geschäftsführung für die Sanierung und Fortführung des Unternehmens. Wenn die Gläubiger dem Insolvenzplan zustimmen und keine Rechtsmittel einlegen, hebt das zuständige Gericht das Insolvenzverfahren auf. Danach kann der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fortgeführt werden. Die nächste Gläubigerversammlung der Deutschen Wurlitzer GmbH wird voraussichtlich im September 2013 stattfinden.
Zum Hintergrund
Die Deutsche Wurlitzer GmbH hatte im Februar 2013 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. In den vorausgegangenen Jahren hatte das Unternehmen jeweils hohe Verluste erwirtschaftet. Ende Januar 2013 erfolgte der Verkauf des Unternehmens durch den US-amerikanischen Eigentümer, der Gibson Guitar Corporation, Nashville/Tennesse, an ein Team von deutschen Sanierungsexperten. Damit konnte die drohende Schließung des Unternehmens in letzter Minute abgewendet werden. Am 1. Mai 2013 eröffnete das Amtsgericht Bielefeld das Insolvenzverfahren und bestätigte die Eigenverwaltung durch die Geschäftsführung während der Insolvenzphase sowie Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer Hans-Peter Burghardt, Herford, als Sachwalter.
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