DGH Sand Casting: Insolvenzverwalter prüft Sanierungsoptionen
Der Aluminium-Sandguss-Spezialist DGH Sand Casting hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das zuständige Amtsgericht Ravensburg Dr. Franz
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das zuständige Amtsgericht Ravensburg Dr. Franz-Ludwig Danko von der Kanzlei Danko Insolvenzverwaltung. Danko macht sich derzeit ein Bild der Lage und prüft die Sanierungsoptionen.
„Der Geschäftsbetrieb geht auch im vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter“, betonte Danko, der sich nach seiner Bestellung umgehend mit seinem Team in das Unternehmen begeben hat. „Alle Aufträge werden nach wie vor pünktlich und in gewohnter Qualität bearbeitet.“ In einer Mitarbeiterversammlung hat der vorläufige Insolvenzverwalter heute gemeinsam mit der Geschäftsführung die rund 265 Beschäftigten informiert. Deren Löhne und Gehälter sind gesichert und werden nun für drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt.
In den nächsten Tagen und Wochen will Danko in enger Absprache mit der Geschäftsführung, Kunden und Gläubigern die die wirtschaftliche Situation und die Sanierungsmöglichkeiten analysieren. „Ziel ist es, das Unternehmen und die Arbeitsplätze wenn irgend möglich zu erhalten“, betonte der vorläufige Insolvenzverwalter. „Der Insolvenzgeldzeitraum verschafft uns jetzt eine wichtige finanzielle Atempause, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und die Sanierungsoptionen auszuloten.“ Denkbar sind etwa eine Investorenlösung oder eine Art Vergleich mit den Gläubigern. Welcher Weg erfolgversprechend ist, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
DGH Sand Casting fertigt in Friedrichshafen Aluminium-Sandguss-Teile für Anwendung in der Automobilindustrie (PKW und Nutzfahrzeuge) sowie in der Energie- und Wärmetechnik. Zu den Produkten gehören u.a. Leichtbau-Teile und -Komponenten für Fahrwerk und Antriebsstrang – sowohl für Verbrenner als auch für Elektrofahrzeuge, sowie Wärmetauscher für Heizungssysteme. Kunden des Unternehmens sind namhafte Unternehmen aus der Automobilwirtschaft und im Heizungsbau. Der Jahresumsatz betrug zuletzt rund 37,8 Mio. Euro, das Unternehmen beschäftigt rund 265 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wie viele Industrie-Unternehmen machen der DGH Sand Casting die Folgen der Corona-Pandemie stark zu schaffen. So sind die Umsätze seit Beginn der Pandemie um rund 35 Prozent zurückgegangen. Der Chip-Mangel sowie der Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf die Lieferkette und Energiepreise haben die Situation zuletzt massiv verschärft. So hat eine Reihe von Kunden des Unternehmens die Produktion drosseln oder sogar zeitweise unterbrechen müssen. Infolgedessen sanken auch die Abrufzahlen bei DGH Sand Casting. Ein Teil der Mitarbeiter befindet sich seit geraumer Zeit in Kurzarbeit.
„DGH Sand Casting betreibt eines der modernsten Sandguss-Fertigungsstandorte Europas und verfügt über eine äußerst qualifizierte Belegschaft sowie einen hochkarätigen Kundenstamm“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. „Das sind wichtige Grundvoraussetzungen für eine Sanierung.“
Über Danko Insolvenzverwaltung
Die Kanzlei „Danko Insolvenzverwaltung“ steht für über zwanzigjährige Erfahrung auf den Gebieten Unternehmenssanierung, Insolvenz und Arbeitsrecht. Mit einem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern sowie Betriebswirten und Sachbearbeitern ist die Kanzlei in der Lage, auch größere Insolvenzverfahren und umfangreiche Mandate erfolgreich zu bearbeiten. Zu den namhaften Referenz-Verfahren von Kanzlei-Gründer Dr. Franz-Ludwig Danko zählen u.a. die Automobilzulieferer Druckguss Heidenau, FINOBA Automotive, Spezialguss Wetzlar und ttb Gruppe, der Seifenhersteller Kappus-Gruppe, der Flugzeugausstatter Anolis Interiors, das Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Reha-Klinik. Die Kanzlei verfügt über Standorte in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.
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