02.07.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

E.C.H. Will, Kugler-Womako und Holdinggesellschaft Papersystems stellen Antrag auf Schutzschirmverfahren

E.C.H. Will, Kugler-Womako und Holdinggesellschaft Papersystems stellen Antrag auf Schutzschirmverfahren

Die Geschäftsführung der Papersystems Holding GmbH hat am 28. Juni 2013 in Absprache mit ihren Gesellschaftern Insolvenzantrag beim Amtsgericht Pinneberg gestellt, ebenso für die E.C.H. Will GmbH und die Kugler-Womako GmbH.


Die Unternehmen begeben sich unter das Schutzschirmverfahren. Dieses Verfahren ermöglicht es, im Rahmen einer Eigenverwaltung einen tragfähigen Plan mit dem Ziel der Restrukturierung des Unternehmens zu erarbeiten. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, das Unternehmen mit einem modifizierten Konzept fortzuführen und es für die Zukunft stark zu machen.

 

Aus diesem Grund bleibt die Geschäftsführung weiterhin voll handlungsfähig. Als Restrukturierungsexperte ist Detlef Specovius ab sofort Mitglied der Geschäftsleitung. Das Amtsgericht hat den Rechtsanwalt und Steuerberater Berthold Brinkmann aus der Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

 

In den kommenden Monaten soll ein bereits in weiten Teilen gemeinsam mit der Belegschaft, dem Betriebsrat und der IG Metall erarbeitetes Konzept mit dem Ziel der Restrukturierung und Fortführung des Unternehmens umgesetzt werden. Die Kugler- Womako GmbH wird ihren profitablen Geschäftsbetrieb und ihre Neuausrichtung mit dem seit März neu eingesetzten Management weiter fortführen.

 

Alexander Wassermann, CEO der E.C.H. Will Holdinggesellschaft Papersystems, erklärt: „Wir wollen das Schutzschirmverfahren mit der Unterstützung unserer Gesellschafter in möglichst kurzer Zeit erfolgreich durchlaufen. Denn wir sind davon überzeugt, dass wir Papersystems mit ihren Tochtergesellschaften E.C.H. Will und Kugler-Womako solide und langfristig für die Zukunft ausrichten werden.“

 

Zum Hintergrund: Während das Servicegeschäft der Gruppe kontinuierlich wächst, kam es ab Mitte 2012 zu einem drastischen Einbruch des Neumaschinengeschäfts der E.C.H. Will GmbH. Dieser Rückgang ist auf die weltweite Schwäche im grafischen Papiermarkt und eine konjunkturelle Abkühlung der Investitionstätigkeit in Asien zurückzuführen. Die Kugler-Womako GmbH als Weltmarktführer von Passbindeanlagen und Papierverarbeitungsmaschinen zeigt im Gegensatz dazu einen positiven Geschäftsverlauf. Allerding musste sich die Kugler-Womako GmbH aufgrund der Verbundstruktur ebenfalls unter den Schutzschirm begeben. Anders die auch zur Papersystems Gruppe gehörende US-Gesellschaft Pemco Inc. in Sheboygan (Wisconsin/USA): Das Unternehmen arbeitet profitabel und finanziell unabhängig.

 

Der Geschäftsbetrieb aller Unternehmen läuft in vollem Umfang weiter. Kunden und Lieferanten werden über die Entwicklung im Unternehmen informiert. Die Auszahlung der Löhne und Gehälter ist während des laufenden Schutzschirmverfahrens gesichert.

 

Seit 1866, also seit fast 150 Jahren, ist die E.C.H. Will GmbH ein führender Anbieter von Maschinen und Systemlösungen für die Papier herstellende und verarbeitende Industrie. 239 Beschäftigte und Auszubildende von der E.C.H. Will GmbH sind in Wedel, 105 Mitarbeiter von Kugler-Womako GmbH in Nürtingen und 139 Mitarbeiter von Pemco Inc. in Sheboygan (Wisconsin/USA) beschäftigt. Im Jahr 2012 wurde ein konsolidierter Umsatz in Höhe von ca. 111 Millionen Euro erzielt.

 

Über das Schutzschirmverfahren: Mit dem im vergangenen Jahr in Kraft getretenen ESUG, dem Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen, hat die Bundesregierung die Grundlage dafür geschaffen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Sanierung von Unternehmen zu verbessern. Die Fortführung von sanierungsfähigen Unternehmen wird erleichtert und damit der Erhalt von Arbeitsplätzen ermöglicht.

 





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