Eismaschinen-Hersteller Ziegra erreicht vollständige Sanierung
Eismaschinen-Hersteller Ziegra erreicht vollständige Sanierung mit Hilfe einer Investorengruppe aus eigener Kraft - Bestätigung des Insolvenzplans ist erfolgt
Das mittelständische Unternehmen Intercontinentale Ziegra Eismaschinen GmbH mit Hauptsitz in Isernhagen bei Hannover hat die letzten formalen Schritte im Zuge der Sanierung in Eigenverwaltung vollzogen. So hat das Amtsgericht Hannover den im Erörterungs- und Abstimmungstermin am 07.09.2023 von den Gläubigern angenommenen Insolvenzplan durch Beschluss vom 10.11.2023 bestätigt. Damit hat Ziegra die vollständige Sanierung mit Unterstützung einer Gruppe Investoren als neue Gesellschafter aus eigener Kraft erreicht. Sämtliche Kunden und Lieferanten haben die Sanierung bei Ziegra von Beginn an konstruktiv unterstützt. Mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens wird aus heutiger Sicht im Dezember 2023 gerechnet.
Das mittelständische Unternehmen hatte Ende Januar 2023 beim Amtsgericht Hannover einen Antrag auf Sanierung im Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Hintergrund der finanziellen Schieflage waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Materialknappheit, extrem gestiegene Kosten für Energie und Transport sowie das Einbrechen wichtiger Absatzmärkte in der lebensmittelproduzierenden Industrie im In- und Ausland. Mit der Erweiterung des Gesellschafterkreises und der Fortführung des Unternehmens durch die Führungskräfte waren die wesentlichen Grundlagen geschaffen, um das operative Geschäft bei Ziegra nachhaltig abzusichern. Geschäftsführer der Firma bleibt Herr Johannes von Rohr. Die Geschäftsleitung setzt sich daneben aus Herrn Benjamin Braun als COO/Betriebsleitung sowie Herrn Johannes Humberg als Generalbevollmächtigter und Investorenvertreter zusammen. Ein Beirat, bestehend aus Vertretern der Investoren, steht der Geschäftsleitung nun zusätzlich zur Verfügung.
Während des Sanierungsverfahrens wurde die Geschäftsführung von Rechtsanwalt Thorsten Hunsalzer von Gehrke Econ als Verfahrensbevollmächtigter und als Ersteller des Insolvenzplans unterstützt. Rechtsanwalt Martin Gehlen aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER stand der Geschäftsführung als Sanierungsgeschäftsführer bei der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen zur Seite. Zur Überwachung der Sanierung im Sinne der Gläubiger war Rechtsanwalt Ingo Thurm von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH vom Amtsgericht Hannover zum Sachwalter bestellt worden.
Johannes von Rohr, Geschäftsführer bei Ziegra: „Wir sind sehr froh darüber, dass wir nicht nur den größten Teil der Arbeitsplätze erhalten konnten, sondern dass wir vor allem unseren Kunden weiterhin mit der gewohnten Produkt- und Dienstleistungsqualität zur Verfügung stehen können.
Unser Dank richtet sich an alle Kunden und Lieferanten, die uns während dieser Zeit die Treue gehalten haben, an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die dieser Neuanfang nicht möglich wäre, aber auch an die uns unterstützenden externen Berater sowie die neuen Teilhaber, mit denen wir auf einer soliden finanziellen Basis die Firma neu gestalten werden.“
Martin Gehlen als Sanierungsgeschäftsführer: „Bei Ziegra zeigt sich vorbildhaft, wie mit[1]telständische Unternehmen die Sanierungschancen der Eigenverwaltung nutzen können. Mein Dank richtet sich an alle Beteiligten, die jederzeit konstruktiv dazu beigetragen haben, stabile Perspektiven zur umfangreichen Sicherung aufzubauen. Mit der schlankeren und flexibleren Aufstellung und der abschließenden Klärung der steuerlichen Aspekte der Sanierung sind nunmehr alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Neuanfang geschaffen.“
Schwerpunkt des Geschäftes von ZIEGRA sind die Entwicklung, Produktion und der Vertriebsowie die Installation und der Service von Eismaschinen. Basierend auf 60 Jahren Branchenerfahrung hat sich ZIEGRA zu einem führenden Hersteller von industriellen Eismaschinen und der damit verbundenen Technologie entwickelt. ZIEGRA liefert Eismaschinen in 160 Länder weltweit, von der kleineren Labormaschine, von mittleren Größen für Handel und Verarbeitung bis zu großen vollautomatischen Kühlanlagen für die Industrie. Hinzu kommt der Bereich der Verwendung von natürlichen Kältemitteln für die Eisherstellung. Zu den wichtigsten Kundenbranchen zählen die Lebensmittelverarbeitung, der Lebensmitteleinzelhandel, der Gesundheits- und Laborsektor sowie Teilbereiche der chemischen Industrie.
Ingo Thurm als Sachwalter: „Ich begrüße die nun erfolgte Zustimmung des Gerichtes zum Insolvenzplan. Alle Beteiligten arbeiteten in diesem Verfahren Hand in Hand. Davon profitieren auch die Gläubiger, die mit einer hohen Quote rechnen können.“
Thorsten Hunsalzer, Gehrke Econ: „Wir können auf ein erfolgreiches Eigenverwaltungs[1]und Insolvenzplanverfahren zurückblicken. In nur drei Tagen und Nächten hatten wir im Januar 2023 den Antrag auf Eigenverwaltung inklusive einer Fortführungsplanung und einer Vergleichsrechnung erstellt. Diese Schnelligkeit und der nunmehr eingetretene Erfolg ist der stringenten und professionellen Zusammenarbeit der Beteiligten geschuldet. Diesen Erfolg haben sich die Beteiligten redlich verdient.“
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