Erfolgreiche Sanierung der börsennotierten Behrens AG
Verkauf des Geschäftsbetriebs an Great Star Europe AG - alle Arbeitsplätze bleiben erhalten
Die Joh. Friedrich Behrens AG aus Ahrensburg bei Hamburg, ein börsennotierter Hersteller von Verbindungsmaterialien für Handwerk und Industrie, hat seinen Geschäftsbetrieb am 26. März 2021 im Rahmen eines Asset Deals verkauft. Erwerberin ist eine Tochter der schweizerischen Great Star Europe AG, die sich in einem aufwendigen internationalen Bieterprozess gegen zahlreiche interessierte Investoren durchsetzen konnte. Alle 160 Arbeitsplätze in der in Ahrensburg bei Hamburg gelegenen Zentrale sowie die weiteren rund 290 Arbeitsplätze bei den elf internationalen Tochtergesellschaften bleiben erhalten. Der Vollzug des Kaufvertrags steht noch unter der Bedingung der kartellrechtlichen und außenwirtschaftsrechtlichen Freigabe und wird für den 1. Juni 2021 erwartet.
Die Behrens AG hatte im November 2020 beim Amtsgericht Reinbek die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, um die nun erfolgte Sanierung einzuleiten. „Die Instrumente des Insolvenzrechts haben wieder gegriffen und gezeigt, wie sinnvoll eine Sanierung in Eigenverwaltung auch für international agierende Unternehmen sein kann“, sagt Rechtsanwalt Dr. Tjark Thies von der Hamburger Kanzlei REIMER. Er hatte mit seinem Team um die weiteren Partner Friederike Kirch-Heim und Dr. Arno Doebert in den vergangenen Monaten die Restrukturierung und Sanierung des Traditionsbetriebs als Berater konzipiert. „Diese Restrukturierung beweist erneut, dass die konstruktive Zusammenarbeit hochklassiger Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen in einem Insolvenzverfahren Werte erhalten und Arbeitsplätze retten kann“ ergänzt der vom Insolvenzgericht bestellte Sachwalter Dr. Christoph Morgen von der Kanzlei Brinkmann & Partner.
Unterstützt wurden das Team REIMER und der Sachwalter bei der übertragenden Sanierung von Dr. Johan Schneider und David Loszynski von der Kanzlei Heuking (Kaufvertrag), der internationalen M&A-Beratung Baker Tilly mit Dr. Andreas Fröhlich (M&A-Prozess) und einem von Stefan Kleiner und Arne Brandenstein geführten Team der Restrukturierungsberatung Hanse Consulting (Liquiditäts- und Ertragsplanung). Die Käuferin wurde von Hengeler Mueller, Alantra und PwC beraten.
Die Behrens AG ist die Muttergesellschaft der weltweit agierenden Behrens-Gruppe, die insgesamt rund 450 Mitarbeiter beschäftigt und zuletzt einen Jahresumsatz von knapp 120 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Grund für ihren Insolvenzantrag war eine Ende vergangenen Jahres fällige Rückführung von Mittelstandsanleihen über rund 15 Millionen Euro, deren Refinanzierung auch infolge der pandemiebedingten Zurückhaltung am Kapitalmarkt scheiterte.
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