04.06.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

ESUG-Sanierung erfolgreich - Neumayer Tekfor lässt Insolvenzverfahren hinter sich

Größtes Insolvenz- Sanierungsverfahren in Deutschland beendet

Das bislang größte Sanierungsverfahren in Deutschland nach dem „Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“ (ESUG) hat nach neun Monaten ein positives Ende gefunden.


Das Amtsgericht Offenburg hat mit Beschluss vom 31. Mai 2013 das seit September 2012 laufende formelle Insolvenzverfahren für die Neumayer Tekfor Gruppe mit den operativ tätigen deutschen Tochtergesellschaften Neumayer Tekfor GmbH (Hausach), Neumayer Tekfor Rotenburg GmbH, Neumayer Tekfor Schmölln GmbH sowie Tekfor Services GmbH aufgehoben.


„Neumayer Tekfor ist damit wieder in vollem Umfang eigenständig handlungsfähig und steht nach der geglückten Sanierung wieder auf einer soliden finanziellen Basis. Durch das besonnene, konstruktive Zusammenwirken aller Verfahrensbeteiligten konnten alle rund 1.600 Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland trotz schwierigen Umfeldbedingungen erhalten werden“, betonten Eigenverwalter Joachim Exner und der vom Amtsgericht Offenburg bestellte Sachwalter Dr. Jan Markus Plathner nach der Gerichtsentscheidung.

 

Damit steht auch der Übernahme aller in- und ausländischen Tochtergesellschaften der Neumayer Tekfor Gruppe durch die indische Amtek Auto Ltd. nichts mehr im Wege. Durch diese Transaktion können auch die gegenwärtig rund 1.700 Mitarbeiter von Neumayer Tekfor an den anderen Standorten in Europa, in Indien sowie Nord- und Südamerika ihre Arbeitsplätze behalten.


Bereits Anfang Mai hatten die Gläubiger der verschiedenen Gesellschaften den vorgelegten Sanierungs-Insolvenzplänen mit überwältigenden Mehrheiten zugestimmt und damit den Weg frei gemacht für die Zukunft der Neumayer Tekfor Gruppe. Wesentlicher Inhalt der Insolvenzpläne ist eine höhere Quotenzahlung als im alternativen Regelinsolvenzverfahren bei gleichzeitigem Erhalt der Gesellschaften und der einzelnen Standorte. Betriebsbedingte Kündigungen waren und sind in den Insolvenzplänen nicht vorgesehen.

 

Durch das besonnene Verhalten der Kunden, Lieferanten und Behörden sowie die gute Arbeit der Mitarbeiter konnte Neumayer Tekfor während des laufenden Sanierungsverfahrens eine große Verlässlichkeit und Lieferstabilität erreichen. Auch die Banken unterstützten die Sanierung, indem sie im Interesse aller Gläubiger sowie des Gelingens der Insolvenzplanverfahren Sicherheiten frei gaben. So wurde die Sanierung mittels der Insolvenzpläne erst möglich.

 

„Die Sanierung von Neumayer Tekfor war eine komplexe und höchst anspruchsvolle Aufgabe. Das Ergebnis  ist aus unserer Sicht ein Positivbeispiel, wie das neue Sanierungsrecht zum Wohl aller Verfahrensbeteiligten genutzt werden kann. In kurzer Zeit wurde bei einem fairen Ausgleich der Interessen ein global tätiger Konzern neu ausgerichtet und wieder wettbewerbsfähig aufgestellt“, fassten Exner und Plathner zusammen.

 

 

 



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