Geschäftsbetrieb des Möbelzulieferers Karl W. Niemann wird fortgeführt
Unternehmen Karl W. Niemann und Tochtergesellschaft in der Insolvenz
Die Karl W. Niemann GmbH & Co. KG mit Sitz in Preußisch Oldendorf, ein renommierter Zulieferer für die Möbelindustrie, hat in der vergangenen Woche einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Bielefeld ordnete am 6. März 2020 das vorläufige Verfahren über das Vermögen der Gesellschaft an und bestellte den Sanierungsexperten Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Ebenfalls in einem vorläufigen Insolvenzverfahren befindet sich das Tochterunternehmen, die Niemann Formholztechnik GmbH & Co. KG. Auch für diese Gesellschaft wurde Stefan Meyer zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Die traditionsreiche Firma Karl W. Niemann gehört zu den führenden Herstellern von hochwertigen kunststoffbeschichteten Möbelteilen und Verbundwerkstoffen. Das familiengeführte Unternehmen fertigt Frontteile und Plattenware für namhafte große Möbelhersteller von Küchen, Schlafzimmern, Badmöbeln und Büros im In- und Ausland. Die Exportquote wurde in den vergangenen Jahren weltweit auf nahezu 50% gesteigert. Der Ursprung der Gesellschaft geht auf das Jahr 1832 zurück, als Friedrich Wilhelm Wilcke mit seiner Tischlerei begann. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte 1954.
Die Niemann Formholztechnik GmbH wurde 2011 gegründet und ist spezialisiert auf den seriellen Möbelbau und die Fertigung von Formholzteilen, da in den vergangenen Jahren der Trend hin zur Individualität geht. Die Karl W. Niemann GmbH & Co. KG beschäftigt 92 Mitarbeiter, bei der Niemann Formholztechnik GmbH & Co. KG sind 31 Arbeitnehmer angestellt. Die Gehälter der Mitarbeiter sind über das sogenannte Insolvenzgeld gesichert.
Grund der Antragstellung sind Liquiditätsschwierigkeiten. Beide Unternehmen verzeichneten rückläufige Umsätze und mussten in den vergangenen beiden Jahren deutliche Verluste hinnehmen. Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalters ist es, eine belastbare Restrukturierungs- und Sanierungslösung für beide Möbelzulieferer zu finden. Rechtsanwalt Stefan Meyer erklärt: „Der Geschäftsbetrieb beider Gesellschaften wird uneingeschränkt fortgeführt. Wir haben bereits die Mitarbeiter informiert, die sehr motiviert sind. Die Kunden können weiter auf die Qualität der Produkte vertrauen. Nach einer ersten Stabilisierungsphase werden wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Investor begeben.“ Meyer wird in beiden Verfahren unterstützt von den Rechtsanwälten Christoph Chrobok und Philip Konen sowie weiteren Dipl. Betriebswirten/Dipl. Kaufleuten. Das PLUTA-Team ist vor Ort und prüft die finanzielle Situation des Traditionsbetriebes. In den nächsten Tagen werden Gespräche mit den Geschäftspartnern geführt.
Der geschäftsführende Gesellschafter Wilfried Niemann sagt: „Die Lage ist herausfordernd. In den kommenden Wochen werden wir den vorläufigen Insolvenzverwalter und sein Team intensiv unterstützen. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine langfristige Lösung für unser Traditionsunternehmen erzielen werden.“
Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, Wirtschaftswoche, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und M&A Today Global Award belegen.
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