Gesunder Kern der c.a.r.o. GmbH bleibt erhalten
Der gesunde Kern der c.a.r.o GmbH, bis zur Insolvenz Ende April 2016 einer der großen Damenmode-Filialisten Deutschlands, bleibt auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens erhalten. „
„Wir haben jetzt für 10 Filialen eine Fortführungslösung realisieren können. Damit können zugleich 45 Arbeitsplätze gesichert werden. Das ist angesichts der äußerst schwierigen Begleitumstände dieses Verfahrens ein Erfolg“, teilte der vom Amtsgericht Münster bestellte Insolvenzverwalter Sebastian Nolte von der bundesweit tätigen Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter heute mit.
Mit Wirkung zum 27. Juni 2016 hat demnach die unter Beteiligung der bisherigen Eigentümerfamilie neu gegründete Modeservice GmbH den Geschäftsbetrieb an zehn Standorten übernommen. Der Verkauf in den c.a.r.o. Boutiquen in Bad Lauterberg, Dillenburg, Duderstadt, Haren an der Ems, Halberstadt, Mühlhausen (Thüringen), Northeim (Niedersachsen), Osterode, Rheinberg und Schöningen kann damit nahtlos weitergehen. 35 weitere Standorte sind bereits geschlossen bzw. werden in den nächsten Tagen ihre Türen schließen.
Die Sanierung und Neustrukturierung des Damenmode-Filialisten wurde dabei nicht nur durch die aktuell schwache Nachfrage und die negativen Perspektiven im stationären Modegeschäft in Deutschland erschwert. Hinzu kam, dass einige Vermieter nicht mehr bereit waren, neue Mietverträge mit c.a.r.o. abzuschließen. Einige potenzielle Investoren nahmen schließlich auch deshalb von einer Übernahme Abstand, weil die Markenrechte nicht übertragen werden konnten, da diese sich nicht im Eigentum der c.a.r.o. GmbH befanden. Letztlich blieb daher als Alternative zur Liquidierung des Geschäftsbetriebs und Einzelverwertung des Betriebsvermögens nur das Angebot der Modeservice GmbH zur Fortführung übrig.
Die c.a.r.o. GmbH wurde im Juni 2014 gegründet, um den Geschäftsbetrieb der insolventen Carolin Vanity GmbH & Co KG, die über 30 Jahre hinweg eine Kette von Damenoberbekleidungs-Filialen und die Marke c.a.r.o. aufgebaut hatte, zu übernehmen. Nach dem witterungsbedingt sehr schlechten Wintergeschäft musste die Gesellschaft Ende April 2016 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Zu diesem Zeitpunkt betrieb die c.a.r.o. GmbH 45 Filialen für Damenmode mit rund 200 Mitarbeitern vor allem in kleinen und mittelgroßen Städten in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachen und Thüringen. Der Verkauf ging danach zunächst weiter. 19 weitere Filialen waren im Besitz der Inhaberfamilie und von der Insolvenz nicht betroffen.
Weitere Informationen:
Der Fachanwalt für Insolvenzrecht Sebastian Nolte wird von den Amtsgerichten Münster und Osnabrück regelmäßig als Insolvenzverwalter bestellt. In jüngster Vergangenheit konnte er unter anderem die Traditionsunternehmen Rebholz Guss (Münster) und Metallgießerei Schmidt (Osnabrück) im eröffneten Insolvenzverfahren vor dem Aus bewahren und die Arbeitsplätze dort erhalten. Rechtsanwalt Sebastian Nolte gehört seit 1998 der bundesweit tätigen Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter an und leitet deren Münsteraner Niederlassung.
JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter zählt seit Jahren zu den führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, des Insolvenzrechts, des Prozessrechts sowie den damit im Zusammenhang stehenden Rechtsgebieten in Deutschland. Die Anwälte der Kanzlei verstehen Unternehmenskrise und Insolvenz nicht als Ausdruck unternehmerischen Scheiterns, sondern setzen sich mit großem Nachdruck und Erfolg dafür ein, dass Unternehmen in der Insolvenz saniert, Arbeitsplätze erhalten und zugleich die Gläubiger bestmöglich befriedigt werden. Dies geschieht sowohl innerhalb klassischer Insolvenzverfahren als auch im Rahmen von Eigenverwaltungen und Schutzschirmverfahren nach dem ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen).
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