Industriedruck Dresden GmbH: Suche nach Investor läuft unter Hochdruck
Insolvenzverwalter will Unternehmen fortführen
Insolvenzverwalter Dr. Christian Heintze von der bundesweit tätigen Insolvenzverwalterkanzlei BBL Bernsau Brockdorff bemüht sich intensiv um eine Fortführungsmöglichkeit für die Industriedruck Dresden GmbH mit Sitz in Ottendorf-Okrilla. Bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren hatte er mit der Investorensuche begonnen, um einen geeigneten Käufer zu finden.
„Sollte der Investorenprozess ohne Erfolg bleiben, müssen wir den Geschäftsbetrieb, der zur Zeit uneingeschränkt läuft, zum Monatsende Juni einstellen“, erläutert Heintze die Situation. Zur Zeit gebe es keine konkreten Interessenten. Im Rahmen einer Betriebsversammlung informierte der Insolvenzverwalter die 42 Mitarbeiter am vergangenen Freitag über die aktuelle Situation.
Das Druckereiunternehmen
hatte am 11. April 2016 beim Amtsgericht Dresden Insolvenzantrag stellen
müssen. Am 1. Juni war das Insolvenzverfahren dann eröffnet worden. Der
Offset-Druckmarkt ist seit Jahren durch einen aggressiven
Verdrängungswettbewerb aufgrund erheblicher Überkapazitäten gekennzeichnet. In
diesem umkämpften Marktumfeld geriet das Unternehmen in wirtschaftliche
Schieflage. Eine wesentliche Rolle spielten für die Geschäftsentwicklung auch
die zunehmende Bedeutung der neuen Medien, mit der ein deutlicher Rückgang von
Printprodukten ebenso verbunden ist wie Änderungen im Kauf- und Leseverhalten
der Kunden. Hinzu kam eine wachsende Individualisierung und Personalisierung
der Printprodukte, etwa durch namentliche Anreden oder das Einfügen von
individueller Daten, was sie für den Offsetdruck ungeeignet macht. Das
Druckaufkommen ging in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück. Die
Geschäftsführung begegnete der Entwicklung mit dem Abbau von Arbeitsplätzen in
der Produktion, vor allem aber mit der Erschließung neuer Marktbereiche. In den
letzten Jahren glichen die Gesellschafter mehrfach die entstandenen Verlust
aus. Dazu waren sie nun nicht mehr bereit.
Die Industriedruck Dresden GmbH wurde 1992 gegründet und tätigte im Laufe der Jahre erhebliche Investitionen, unter anderem in Errichtung und Erweiterung des Produktionsgebäudes sowie in Aufbau und Erweiterung des Maschinenparks.
BBL ist eine auf Insolvenzrecht spezialisierte Kanzlei mit ausgeprägter Beratungs- und Verwaltungskompetenz. Als weitere besondere Expertise kommt die Zwangsverwaltung von Immobilien hinzu. BBL verfügt über umfangreiche Erfahrung in komplexen Insolvenzplanverfahren und durch zahlreiche grenzüberschreitende Fälle über einen starken internationalen Bezug. Rund 50 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte arbeiten an mehr als 30 Standorten, überwiegend in wichtigen Wirtschafts- und Finanzzentren.
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