24.04.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Insolvenzpläne von Gustav Knippschild und Sander Maschinenbau angenommen

Insolvenggläubiger genehmigen Insolvenzpläne für Firma Sander und Firma Knippschild

Gläubiger nehmen Insolvenzpläne von Gustav Knippschild und Sander Maschinenbau einstimmig an


Die Gustav Knippschild GmbH sowie die Sander Maschinenbau GmbH & Co. KG haben heute einen entscheidenden Schritt für die Zukunft gemacht. Die Gläubigerversammlungen beider Unternehmen stimmten den Insolvenzplänen zum Erhalt der beiden Gesellschaften einstimmig zu. Die Geschäftsführer Andreas Eder und Dirk Vogt dankten den Gläubigern in der Versammlung für das Vertrauen. Ohne die Unterstützung der Arbeitnehmer und ihrer Interessenvertretung, der Hausbank sowie der Lieferanten und Kunden hätte dieser wichtige Teil des Sanierungsprozesses nicht in der Kürze der Zeit umgesetzt werden können. Das Unternehmen wird auf dieser Basis die Produktionsprozesse und die Vertriebswege weiter verbessern. Der PLUTA-Sanierungsexperte Torsten Gutmann unterstützt die Geschäftsführung der beiden Unternehmen. Sachwalter in beiden Eigenverwaltungsverfahren ist Dr. Rainer Eckert von Eckert Rechtsanwälte.

 

Zeitgleich zu den Berichts- und Prüfungsterminen fanden in der Sitzung am 23. April 2020 die Erörterungs- und Abstimmungstermine zu den eingereichten Insolvenzplänen beim Amtsgericht Bückeburg statt. Generell wird in einem Eigenverwaltungsverfahren bei diesem Termin der vom Unternehmen eingereichte Insolvenzplan erläutert sowie die Zustimmung der betroffenen Gläubigergruppen eingeholt. Die Pläne für Gustav Knippschild und Sander Maschinenbau wurden in den vergangenen Wochen von den Verantwortlichen unter Einbeziehung der Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten erarbeitet. Nachdem die Gläubiger beiden Insolvenzplänen zugestimmt haben, kann das Insolvenzverfahren voraussichtlich in den nächsten vier Wochen abgeschlossen werden.

 

Durch die Eigenverwaltungsverfahren können die Arbeitsplätze gerettet werden. Bei Gustav Knippschild arbeiten 77 Mitarbeiter, bei Sander Maschinenbau sind künftig 39 Mitarbeiter beschäftigt.

 

Torsten Gutmann erläutert: „Die Gläubiger haben heute den Weg frei gemacht für eine Zukunft von Gustav Knippschild und Sander Maschinenbau. Das ist ein sehr erfreulicher Tag für die beiden Traditionsunternehmen. Von den Antragstellungen Ende 2019 bis zu den heutigen Gläubigerversammlungen sind nur fünf Monate vergangen. Das ist ein kurzer Zeitraum und ein Beleg für die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten.“ Sanierungsexperte Gutmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH war seit November 2019 bei Gustav Knippschild als weiterer Geschäftsführer tätig und bei Sander Maschinenbau als Generalbevollmächtigter. Zum PLUTA-Team gehören zudem Frank Schorisch, Jürgen Schendel und Sören Werhahn.

 

Verstärkte Hygienevorschriften

„Wir freuen uns sehr über die erzielte Einigung zum Insolvenzplan. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Anstrengungen der vergangenen Wochen haben sich gelohnt. Unser Dank gilt vor allem unseren motivierten Mitarbeitern“, sagen die Geschäftsführer Andreas Eder und Dirk Vogt. Sie ergänzen: „Trotz der Corona-Krise laufen unsere Betriebe weiter. Wir haben die Hygienevorschriften verstärkt und können so unsere Kunden planmäßig beliefern.“

 

Insbesondere die Herstellung von montagefertigen großvolumigen Stahlbauteilen für die Baumaschinenindustrie erweist sich als krisenfest. Beide Gesellschaften werden die im Insolvenzplan beschriebenen Maßnahmen und insbesondere die im Sanierungstarifvertrag beschlossenen Verbesserungen in den Produktionsabläufen umsetzen. Ziel ist es, mittel- und langfristig neue Kunden zu akquirieren, um das Unternehmen noch unabhängiger aufzustellen. In der Finanzbuchhaltung wird das Controlling optimiert, um etwa die Auswertung von Kalkulationen zu verbessern.

 

Auch der Sachwalter Dr. Rainer Eckert ist überzeugt: „Die Zustimmung der Gläubiger sowie die Bestätigung durch das Gericht sind ein positives Signal für beide Gesellschaften. Vor allem in der derzeitigen herausfordernden Lage können beide Unternehmen damit positiv in die Zukunft blicken.“

 

Antragstellung Ende 2019
Die Gustav Knippschild GmbH aus Rinteln ist spezialisiert auf die Herstellung montagefertiger großvolumiger Stahlbauteile für die Baumaschinenindustrie. Das Unternehmen wurde 1966 gegründet.

 

Die Ursprünge der Sander Maschinenbau GmbH & Co. KG reichen bis in das Jahr 1848 zurück. Der Betrieb mit hochqualifizierten Mitarbeitern ist in der Metallbearbeitung tätig. Das Geschäftsfeld reicht von der konventionellen Zerspanung über CNC-Bearbeitung bis hin zu Stahlbau- und Schweißkonstruktionen für unterschiedliche Branchen.

 

Gustav Knippschild und Sander Maschinenbau hatten Ende November 2019 beim Amtsgericht Bückeburg einen Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Beide Unternehmen arbeiten wirtschaftlich eng zusammen. Seit der Antragstellung wird der Geschäftsbetrieb in beiden Betrieben fortgeführt. Alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet. Im Geschäftsjahr 2019 verzeichneten die Unternehmen aufgrund der konjunkturellen Lage und der Branchenentwicklung einen hohen Umsatzrückgang.

 

 

Über PLUTA:

PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, Wirtschaftswoche, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und M&A Today Global Award belegen.

 

 

">Über ECKERT Rechtsanwälte:

ECKERT Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Hannover gehört zu den führenden deutschen Restrukturierungs-und Insolvenzkanzleien. Die Spezialisten der Sozietät sind sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter, Sachwalter und Zwangsverwalter tätig. Besondere Expertise besteht zudem bei der Sanierung von Krankenhausträgern. Dazu zählen die „DRK gem. Krankenhausgesellschaft Thüringen Brandenburg“, „ViaSalus“, die Klinikgruppe Josef-Hospital in Delmenhorst sowie die Paracelsus-Klinikgruppe, mit mehreren Einzelgesellschaften und 24 Klinikstandorten eine der größten Konzerninsolvenzen der letzten Jahre. Die Kanzlei beschäftigt 148 Mitarbeiter an 17 Standorten, davon sind 20 Berufsträger.


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