Insolvenzverfahren Pioneer Medical Devices AG: Alle Arbeitsplätze des Aufbereitungsdienstleisters in Aschersleben gerettet,
Übernahme durch VANGUARD abgeschlossen
Heute bestätigte der Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus, dass er das sachsen-anhaltische Werk der Pioneer Medical Devices AG mit Wirkung zum 1. September der Berliner Vanguard AG verkauft hat. Alle rund 45 Arbeitsplätze in Aschersleben (bei Magdeburg) übernimmt die Käuferin, um den Geschäftsbetrieb des Aufbereitungsdienstleisters für hochwertige Medizinprodukte fortzusetzen.
Die in Berlin ansässige Pioneer Medical Devices AG geriet Mitte Januar 2018 in die Insolvenz, nachdem sie wegen eines finanzwirtschaftlichen Missmanagements Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Bankverbindlichkeiten nicht mehr bezahlen konnte. Seitdem führte Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus (Sozietät VOIGT SALUS.) zunächst als vorläufiger Insolvenzverwalter den Geschäftsbetrieb mit einem Jahresumsatz in 2017 von rund 5 Million € fort.
Er leitete einen Sanierungsprozess ein, der vor allem eine Schließung des Berliner Standortes, sowie die Stärkung des Vertriebs und des Produktionsbetriebes in Aschersleben beinhaltete. Voigt-Salus: „Diese zum Teil sehr schmerzlichen Maßnahmen waren erforderlich, um eine Rentabilität des vor allem bei den kardiologischen Abteilungen von Krankenhäusern geschätzten Aufbereitungsdienstleisters herzustellen.“ Laut dem Sanierungsexperten waren diese Maßnahmen auch notwendig, um Kaufinteressenten gewinnen zu können.
Dem Veräußerungsprozess war eine intensive Ausschreibung mit einem großen Interesse von verschiedenen Investoren vorausgegangen, berichtete Voigt-Salus weiter.
Seitdem hatten Voigt-Salus und sein Team den Geschäftsbetrieb – mit Unterstützung der Unternehmensberatung Restrukturierungspartner – fortgeführt und konnten diesen auch über die zwischenzeitliche Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. April 2018 hinaus durch diverse Sanierungsmaßnahmen stabilisieren. Den Investorenprozess leiteten die Experten der Berliner „Restrukturierungspartner“ Dr. Stefan Weniger und Michael Hofmann. Nach Gesprächen mit potentiellen Investoren wurden die finalen Verhandlungen in dieser Woche mit der VANGUARD AG zum Abschluss gebracht. VANGUARD ist der Europäische Marktführer in der Aufbereitung von sogenannten Einmalprodukten und bietet - neben der Aufbereitung von kritisch C Produkten für den Deutschen Markt - EU weit ein Portfolio von CE zertifizierten Einmalprodukten an. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Insolvenzverwalter Voigt-Salus freut sich über den Erfolg bei der Investorensuche und dankte vor allem den Arbeitnehmern für Ihre Unterstützung: „Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen mit dem Käufer zeigt, dass sich unser Sanierungskurs und der große Einsatz aller Beteiligten, insbesondere der Mitarbeiter, der Kunden und der Lieferanten in den letzten Wochen ausgezahlt haben.“
Die von den Aufbereitungsunternehmen Pioneer und Vanguard entwickelten und zertifizierten Prozesse zur Wiederaufbereitung ermöglichen es, hochwertige Medizinprodukte, vor allem in der Kardiologie und in der Chirurgie, einer neuen Anwendung zuzuführen. Krankenhäuser und ambulante Zentren können durch das mehrfache Verwenden dieser hochwertigen Medizinprodukte in signifikantem Umfang Kosten sparen.
Voigt-Salus kündigte an, dass nunmehr im Mittelpunkt des Verfahrens die Aufbereitung und Verfolgung von Ansprüchen stehen würde.
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