Insolvenzverfahren Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH
Was lange währt wird doch noch gut - Arbeitsplätze in Niesky durch Teilübernahme gerettet
Nach langen Verhandlungen ist es dem Dresdner Rechtsanwalt Ralf Hage von der renommierten Kanzlei AndresPartner als Insolvenzverwalter gelungen, doch noch eine dauerhafte Stilllegung des Geschäftsbetriebes beim Stahl- und Brückenbau Niesky zu verhindern. Die in der Insolvenzmasse vorhandenen Betriebsmittel wurden mit Zustimmung der Gläubigerversammlung an den Gesellschafter verkauft. Zudem wurden in diesem Zusammenhang auch gleich die übrigen offenen Punkte zwischen Insolvenzverwalter und der DFA einvernehmlich geklärt.
Am kommenden Montag (16.03.2020) wird die Strahltechnologie Niesky GmbH planmäßig den operativen Geschäftsbetrieb in Niesky aufnehmen und mit den Vorbereitungen für die Abarbeitung künftiger Aufträge beginnen. Hierzu werden dem Vernehmen nach in den nächsten Wochen sukzessive die ersten ehemaligen Mitarbeiter wieder eingestellt. Zuvor hatte der Insolvenzverwalter nach der Auslieferung der letzten Brücken m 28.02.2020 den Betreib vollständig einstellen müssen. Die vormals rund 10 Mitarbeiter wurden in eine Transfergesellschaft überführt und von dort aus teilweise schon in neue Arbeitsverhältnisse weitervermittelt. Ob es im Ergebnis gelingt, dass tatsächlich alle ehemaligen Mitarbeiter des auf maximal vier Monate beschränkten Verbleibs in der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft entweder in neue Arbeitsverhältnisse vermittelt oder von der neuen Stahlbaufirma eingestellt werden, ist aktuell noch nicht absehbar. Rechtsanwalt Hage ist jedoch davon überzeugt, dass die die – im Rahmen der höchst schwierigen Ausgangssituation- immer noch id beste Lösung für die Arbeitnehmer und auch das Insolvenzverfahren ist.
Zur Erinnerung: Der Gesellschafter bzw. die dahinter stehende DSD Steel Group unter Leitung des Wahl-Schweizers Claude Prison hatte entschieden, dass sie die Produktionsstätte nicht an einen Mitbewerber verkaufen oder verpachten wird. Damit schieden die sonst üblichen Übernahmeversuche faktisch aus. Auch wenn seitens der Firmengruppe frühzeitig bekundet wurde, dass es vor Ort Mit dem Stahlbau weitergehen soll, ließen das wie bzw. konkrete Verhandlungen lange auf sich warten. Umso mehr freut es den Insolvenzverwalter, dass am Ende doch noch eine auch finanziell sinnvolle Lösung gefunden werden konnte.
Am positivstem überrascht war Rechtsanwalt Hage jedoch vom Einsatz der Belegschaft und des Betriebsrates. Dies betrifft nicht nur die konstruktiven Verhandlungen im Rahmen des Interessenausgleichs und bei der Errichtung einer Transfergesellschaft, sondern insbesondere die Bereitschaft der verbliebenen Arbeiter auch ohne konkrete Perspektive die restlichen Brücken bis Ende Februar fertig zu bauen und auf diese Weise weitergehende Schäden für alle Beteiligten zu vermeiden. Die ist in einer solchen Situation alles andere als selbstverständlich.
Das Insolvenzverfahren selbst wird leider noch lange andauern. Der Insolvenzverwalter muss nun die zahlreichen - teilweise auch zur Insolvenz führenden- Forderungen aus längst gebauten Brücken einziehen und befürchtet, dass die steilweise wohl auch Klagen beinhalten wird. Das destruktive Verhalten einiger Auftraggeber kann er dabei nur schwer nachvollziehen.
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