Insolvenzverwalter Böhm veräußert Geschäftsbetrieb der Heuschkel Druckguss
Traditionsreiches Nürnberger Unternehmen und 50 Arbeitsplätze bleiben erhalten
Böhm hatte das Unternehmen seit dem Insolvenzantrag im Februar 2020 fortgeführt und ein Sanierungskonzept umgesetzt. Der Verkauf markiert nun das erfolgreiche Ende einer Investorensuche unter schwierigen Bedingungen.
„Die Corona-Pandemie hat die Fortführung des Geschäftsbetriebs erheblich erschwert und auch die Investorensuche zu einer Herausforderung gemacht. Umso mehr freut es mich, dass wir unser Ziel, das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, mit der heutigen Vertragsunterzeichnung erreichen konnten. Es war eine gemeinsame Kraftanstrengung, wegen der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen vor allem auch für die Mitarbeiter von Heuschkel. Ihnen, dem sehr konstruktiven Betriebsrat sowie den Vertretern der Gewerkschaft danke ich besonders“, sagt Böhm.
Übernehmerin ist die Magenwirth-Gruppe mit Sitz in Bad Urach/Baden-Württemberg. Magenwirth ist mit seiner Marke Magura ein etablierter Hersteller von Zweirad-Komponenten, insbesondere von Hydraulikbremsen für Fahrräder. Für Magura sind in Deutschland, den USA und Asien rund 550 Mitarbeiter tätig, auf Konzernebene beschäftigt der Magenwirth-Konzern in seinen Sparten Fahrrad- und Motorradkomponenten, Kunststoff- und Feinwerktechnik sowie Industrieelektronik mehr als 1100 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro.
„Mit dem Magenwirth-Konzern erhält Heuschkel Druckguss einen starken Partner, der schon in den vergangenen Jahren enge Kundenbeziehungen zu Heuschkel unterhielt. Die Druckguss-Komponenten von Heuschkel sind aus meiner Sicht eine sehr gute Ergänzung der breiten Produktpalette des Magenwirth-Konzerns. Sie bieten Synergieeffekte, die zu gemeinsamen Wachstum in der Zukunft führen können. Mit der zuletzt eingetretenen Erholung des Marktes für Druckguss-Komponenten haben die Unternehmen eine solide wirtschaftliche Basis für ihren gemeinsamen Weg“, sagt Insolvenzverwalter Böhm.
Die Heuschkel Druckguss GmbH mit Sitz in Nürnberg wurde 1911 von Max Heuschkel als erst vierte Druckgießerei im damaligen Kaiserreich gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Präzisionsdruckgussteile aus Aluminium und Zink und erwirtschaftete zuletzt rund 12 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Zu den Kunden zählen unter anderem Unternehmen des Werkzeug- und Maschinenbaus, der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie sowie Hersteller von Geräten der Garten- und Landschaftspflege. Im Februar 2020 stellte Heuschkel Insolvenzantrag, nachdem ein wesentlicher Kunde deutlich weniger Aufträge platziert hatte und dieser Rückgang nicht durch die Akquise neuer Kunden aufgefangen werden konnte.
Beteiligte:
Heuschkel Druckguss:
Schultze & Braun:
Volker Böhm (Insolvenzverwalter), Dr. Elske Fehl-Weileder (Vertragsrecht), Aribert Panzer (Arbeitsrecht)
Quest Consulting:
Prof. Dr. Markus W. Exler (M&A)
Magenwirth-Gruppe:
CMS Hasche Sigle:
Dr. Rolf Leithaus (M&A)
">Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung im Sanierungs- und Insolvenzrecht. Mit über 600 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in Deutschland und dem europäischen Ausland unterstützt Schultze & Braun Unternehmen vor Ort, bundesweit und international in allen rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.
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