23.09.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Interessensbekundungen für Flughafen Zweibrücken

Insolvenzverwalter: Interessensbekundungen eingegangen

Die internationale Ausschreibung für die Abgabe von Interessensbekundungen für den Flughafen Zweibrücken hat zu einem ersten und wichtigen positiven Zwischenergebnis geführt


„Es sind Interessensbekundungen eingegangen. Wir werden nun im nächsten Schritt nach der Unterzeichnung von Vertraulichkeitsvereinbarungen weitere Informationen mit den Interessenten austauschen. In der ersten Oktoberhälfte sollen erste indikative Angebote auf dem Tisch liegen“, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner heute mit.

 

Im Anschluss daran soll dann die finale Verhandlungsphase beginnen und nach Möglichkeit bis Ende Oktober auch abgeschlossen sein. „Klar ist, dass wir langfristig den Betrieb einstellen müssen, wenn es keine Aussicht gibt, einen Investor für den Flughafen zu finden“, machte Plathner deutlich.

 

Parallel zum Investorenprozess werden mehrere Konzepte geprüft, wie und in welchem Umfang der Flugbetrieb nach dem Ende des Sommerflugplans fortgeführt werden kann. „Wir brauchen dafür weitere, insbesondere finanzielle Unterstützung unserer Kunden und aller derjenigen, die ein Interesse am Fortbestand des Flughafen Zweibrückens haben. Diese Konzepte werden den Kunden Ende September bzw. Anfang Oktober vorgestellt werden. Nur wenn wir hier schnell konkrete Zusagen bekommen, können wir den Flugbetrieb im November und unter Umständen auch darüber hinaus aufrechterhalten“, so Plathner.

 

Seit Beginn des vorläufigen Insolvenzverfahrens lief der Flugbetrieb reibungslos. Mit 41.554 Passagieren konnte der Flughafen Zweibrücken sogar den passagier- und umsatzstärksten August seit fünf Jahren verbuchen.

 

„Das ist ein absolut herausragendes Ergebnis. Das war so nicht vorhersehbar und zeigt die Treue der Kunden zum Flughafen“, sagte der Insolvenzverwalter

 

Besonderes Lob zollte Plathner in diesem Zusammenhang Geschäftsführung und Mitarbeitern. „Ihr Einsatz und ihr Engagement sind vorbildlich. Trotz der insolvenzbedingten Unsicherheit legen sich hier alle ins Zeug und machen in den Bereichen, in denen es notwendig ist, auch klaglos Überstunden.  Auch das erlebt man als Insolvenzverwalter äußerst selten.“

 

Durch Zahlungen des bisherigen Hauptkunden TUIfly und anderer Kunden ist die Abwicklung des Flugplans in Zweibrücken vorerst bis zum Ende des Sommerflugplans gesichert, sofern die gegenwärtigen Rahmenbedingungen beibehalten werden. Der Weiterbetrieb danach hängt von den Fortschritten bei den Investorengesprächen und der weiteren finanziellen Unterstützung durch Kunden und Geschäftspartner ab.

 

Dabei gibt es für Interessenten am Flughafen Zweibrücken auch jetzt noch die Möglichkeit, Interessensbekundungen oder Angebote abzugeben. „Die Tür ist weiter für jeden offen, sich an dem offenen Bieterverfahren zu beteiligen“, betonte Plathner.


Weitere Informationen:

Die Geschichte des rheinlandpfälzischen Flughafens Zweibrücken geht bis ins Jahr 1950 zurück. Er diente zunächst ausschließlich der militärischen Nutzung. Erst der Fall des sogenannten „eisernen Vorhangs“ im Jahre 1991 ermöglichte die zivile Nutzung des Flughafens. 2012 verzeichnete Zweibrücken 13.230 Flugbewegungen, rund 243.000 Passagiere wurden dort abgefertigt. Um den Flughafen herum entstand in den letzten Jahren das größte Designer Outlet Center Deutschlands. Darüber hinaus wurden der Multimedia Internet Park (MIP), ein Freizeit- und Erlebnispark, sowie ein breitgefächertes Gewerbeangebot erbaut und geschaffen.



Dr. Jan Markus Plathner ist seit über zehn Jahren als Insolvenzverwalter tätig und verfügt über große Erfahrung bei Unternehmenssanierungen in der Insolvenz. Zu seinen aktuellen Verfahren und Sanierungserfolgen in der Region zählen die Neumayer Tekfor Gruppe mit fast 4000 Arbeitnehmern, die Telefunken Semiconductors in Heilbronn und die Walter Gruppe mit ca. 8.000 Arbeitnehmern.


 

 

 


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl