Investor für Eurotech Schwäbisch Gmünd gefunden
Für die Aluminium-Gießerei Eurotech Schwäbisch Gmünd GmbH, die sich seit Oktober 2021 in einem Insolvenzverfahren befindet, konnte ein Investor gefunden werden
Der Geschäftsbetrieb wird von Callista Private Equity aus München übernommen. Der Standort und die Arbeitsplätze in Schwäbisch Gmünd bleiben erhalten.
Eurotech hatte im Oktober 2021 einen Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens gestellt, nachdem die Zahlungsunfähigkeit drohte. Das Unternehmen aus Schwäbisch Gmünd, das 2015 noch unter dem Namen MWK Schwäbisch Gmünd firmierte, produziert Aluminiumteile im Kokillengussverfahren, insbesondere für Heizanlagen. Zum Zeitpunkt der Insolvenzantragstellung beschäftigte die Gießerei rund 140 Mitarbeiter.
Der zuständige
Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jochen Sedlitz von der Kanzlei GRUB BRUGGER in
Stuttgart, hatte das Unternehmen seit der Insolvenzantragstellung fortgeführt.
Das Sanierungskonzept sah neben Restrukturierungen und der Optimierung der
Produktionsprozesse den Abbau von etwas mehr als 30 Arbeitsplätzen vor. Im Zuge
eines offenen und strukturierten Investorenprozesses hat sich die Callista
Privat Equity Gruppe mit dem Insolvenzverwalter auf eine Übernahme des
Geschäftsbetriebes zum 1. Januar 2023 geeinigt.
Neben langfristigen Vereinbarungen mit wesentlichen Kunden der Eurotech hat der
Insolvenzverwalter zudem einen Ergänzungstarifvertrag mit der IG Metall
verhandelt, der dem Unternehmen in den nächsten Jahren Entlastung gewährt und
so die nachhaltige Sanierung unterstützt.
„Wir haben in den letzten 14 Monaten im Rahmen des Insolvenzverfahrens mit der Belegschaft und der IG Metall, aber auch mit den wesentlichen Kunden sehr vertrauensvoll und gut zusammengearbeitet. Es ist absolut ungewöhnlich, dass bei der aktuellen Marktsituation und dem ‚Sterben‘ vieler Gießereien eine so langfristig angelegte Fortführung erfolgreich abgeschlossen werden kann. Es zeigt, dass Eurotech in Qualität und Zuverlässigkeit eine absolute Bank ist und daher eine Marktberechtigung hat“, erläutert Sanierungsspezialist Sedlitz.
Der Investor Callista Privat Equity aus München war bereits im Jahr 2015 Eigentümer der damals unter der Firma MWK Schwäbisch Gmünd GmbH agierenden Eurotech und konnte diese nach dem Carve-out erfolgreich an einen strategischen Marktteilnehmer veräußern. Callista Privat Equity kennt das Unternehmen und seine Besonderheiten und ist von der Zukunftsfähigkeit der Gießerei überzeugt. Um die Eurotech als erfolgreiches Unternehmen zu positionieren, sollen insbesondere Maßnahmen ergriffen werden, die dem derzeitig volatilen Energiemarkt entgegenwirken und die Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Markt erhält. Durch die derzeit anhaltende Konsolidierung und die Kapazitätsengpässe im Umfeld der Aluminium-Gießerei wird aktiv daran gearbeitet, neue Aufträge in bestehenden Märkten zu akquirieren, um das Kundenportfolio weiter auszubauen und zu diversifizieren. Dazu werden auch die Vertriebsaktivitäten umfangreich verstärkt. Der Weg ist für Neu- sowie für Bestandskunden offen, nachhaltig Produkte zu platzieren. Neuaufträge können ohne jeglichen Vorbehalt und mit der marktüblichen und erforderlichen Bestandssicherheit angenommen werden. „Unser großer Dank gilt der Belegschaft, die treu zum Unternehmen gestanden und die Insolvenzphase mit viel Einsatz unterstützt hat“, ergänzt Jochen Sedlitz.
Berater
Eurotech
GRUB
BRUGGER – Insolvenzverwaltung
Rechtsanwalt Jochen Sedlitz (Insolvenzverwalter, Partner), Rechtsanwältin Nora
Sickeler (Insolvenzverwaltung, Partnerin), Rechtsanwalt Sebastian Schottmüller
(Insolvenzverwaltung), Rechtsanwältin Ursula Thein (Arbeitsrecht), Rechtsanwalt
Felix Rebel (assoziierter Partner, M&A)
Deloitte
– M&A
Dr. Robert Tobias (M&A, Partner), Nicolas Knop, Thomas Schepe, Niels
Brummund (alle M&A)
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