20.07.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

iProof GmbH: Optimistisch in die Zukunft

Sanierung angestrebt: iProof muss in die Insolvenz

Amtsgericht bestätigt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung


Die iProof GmbH aus Utting am Ammersee geht in die Eigenverwaltung nach § 270a InsO (Insolvenzordnung). Den entsprechenden Antrag hat das Amtsgericht Augsburg am 10. Juli 2018 bestätigt. Zur fachgerechten Begleitung wurde Sanierungsexperte Thomas Planer (Planer & Kollegen GmbH, Landsberg) mit an Bord geholt.

 

Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) trat vor sechs Jahren in Kraft. Ziel der neuen Verordnung: Am Ende einer Insolvenz in Eigenverwaltung nach § 270a InsO (Insolvenzordnung) sollen betroffene Unternehmen erfolgreich saniert sein und wieder auf eigenen Beinen stehen. Thomas Planer: „Wir freuen uns, dass das Gericht unserer Einschätzung gefolgt ist und den Antrag auf Eigenverwaltung bestätigt hat.“ So sei es möglich, den in Schieflage geratenen Anbieter für industrielle Dienstleistungen im Bereich der Qualitätssicherung und Nachbearbeitung wieder vollständig zu sanieren. Die Eröffnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens durch das Amtsgericht stimmt ihn dabei äußerst optimistisch: Sie zeigt, dass iProof nicht nur als sanierungswürdig, sondern auch als sanierungsfähig eingeschätzt wird. Planer weiter: „Gemeinsam werden wir den gesamten Betrieb auf den Kopf stellen, Prozesse durchleuchten und neu definieren – und die iProof GmbH wieder fit machen für eine sichere Zukunft.“

 

Der Fokus des Verfahrens wird auf der Sanierung und dem Fortbestand des Unternehmens liegen. Durch die modernisierte Insolvenzordnung und die damit verbundene Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung in vollem Umfang handlungsfähig. Das Besondere an der Insolvenz in Eigenverwaltung ist, dass – anders als bei einer Regelinsolvenz – kein externer Insolvenzberater ins Haus kommt. In dieser Funktion agiert vielmehr die Geschäftsleitung. Das bedeutet konkret für die iProof GmbH: Der Betrieb wird vollumfänglich aufrechterhalten, die Kunden bedient, Lieferanten bezahlt.

 

Hintergrund:
Massive Re- und Umstrukturierungen bei einzelnen Großkunden haben seit Mitte 2017 zu einem Umsatzrückgang in einer Größenordnung von 80 Prozent bei der iProof GmbH geführt. Teilweise konnten die Umsatzrückgänge durch die Neugewinnung von Kunden kompensiert werden, parallel stattfindende Zahlungsausfälle verschärften die Situation. Auch Kostensenkungsprogramme, Neukundenaquise und Maßnahmen zur Liquiditätsverbesserung konnten die in Schieflage geratene iProof GmbH letztlich nicht stabilisieren.

 


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