20.07.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"
POLIGRAT GmbH: Sanierung auf gutem Weg – neue Investoren erwünscht
Gericht bestätigt Eigenverwaltungsverfahren des technologisch führenden Spezialisten für die Veredelung von Metalloberflächen
Die POLIGRAT GmbH, ein weltweit tätiges und technologisch führendes
Unternehmen in der Veredelung von Metalloberflächen, hat erste Erfolge
im laufenden Sanierungsprozess erzielt. Das Amtsgericht München
bestätigte nun den am 22. Juni 2018 gestellten Antrag auf
Eigenverwaltung nach § 270a InsO (Insolvenzordnung).
POLIGRAT-Geschäftsführerin Miriam Khalifi-Blümel zeigt sich erleichtert:
„Wir haben uns diesen Schritt sehr gut überlegt. Uns war schnell klar,
dass eine Insolvenz in Eigenverwaltung die einzige Möglichkeit ist, um
POLIGRAT schnell zu sanieren und wieder eine dauerhafte
Zukunftsperspektive zu eröffnen.“ So könne der Geschäftsbetrieb
aufrechterhalten und ohne Einschränkung weiter produziert werden: „Für
uns bedeutet die Bestätigung des Antrags durch das Gericht, dass die
Gehälter unserer rund 230 Mitarbeiter gesichert sind und wir alle
aktuellen Aufträge erfüllen sowie neue Aufträge annehmen können.“
Unterstützt werden die Spezialisten für Oberflächentechnik dabei von der
Sanierungsexperten der Planer & Kollegen GmbH aus Landsberg,
insbesondere in Person von Klaus Ziegler, der die Rolle des Chief
Restructuring Officer (CRO) auf Zeit im Unternehmen übernehmen wird. Im
Interesse der Gläubiger überwacht wird das Verfahren durch den
gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter Dr. Max Liebig von der
bundesweit renommierten Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter.
Sanierungsexperte Thomas Planer von der Planer & Kollegen GmbH: „Wir
freuen uns, dass das Amtsgericht unserer Einschätzung gefolgt ist und
den Antrag auf Eigenverwaltung bestätigt hat.“ Auf diese Weise sei es
möglich, das in Schieflage geratene Unternehmen wieder vollständig zu
sanieren. Planer weiter: „Die POLIGRAT GmbH ist nicht nur
sanierungswürdig, sondern auch sanierungsfähig.“ Dies sei unter anderem
dem schnellen und weitsichtigen Handeln der Geschäftsführung zu
verdanken. Die Chancen, dass es für POLIGRAT zu einem erfolgreichen
Abschluss der Eigenverwaltung kommt, schätzt er deshalb sehr positiv
ein: „Als Anbieter von chemischer Oberflächenbearbeitung verfügt
POLIGRAT über ein technisches Alleinstellungsmerkmal.“ Schon allein die
vollen Auftragsbücher würden zeigen, dass die Zukunftschancen des
Unternehmens groß sind: „Gemeinsam werden wir den gesamten Betrieb auf
den Kopf stellen, Prozesse durchleuchten und neu definieren – und
POLIGRAT wieder fit machen für eine sichere Zukunft.“
Volle Auftragsbücher dank Alleinstellungsmerkmal
Das mittelständische Unternehmen mit Sitz in München war in Schieflage
geraten, als es sich über eine Tochtergesellschaft im Ausland engagierte
und dort Verluste verzeichnen musste, die die Muttergesellschaft stark
belasteten. Khalifi-Blümel dazu: „Das eingeleitete Insolvenzverfahren
wird jedoch nur die Muttergesellschaft und nicht die einzelnen
Tochtergesellschaften betreffen.“ Auf dem bisherigen Weg habe das
Unternehmen dabei schon viel Beistand erfahren: „Unsere Kunden und
Lieferanten haben allesamt sehr positiv reagiert und ihre Unterstützung
angeboten. Das zu wissen, tut unglaublich gut und bekräftigt uns auf
unserem Weg.“
Zielsetzung der Sanierung ist auch die Festigung der Position von
POLIGRAT als führendes Technologieunternehmen. Geschäftsführer Siegfried
Pießlinger-Schweiger dazu: „Wir haben das Verfahren auch angestrengt,
um mit neuen Investoren neue Potenziale zu erschließen. Insofern würden
wir den Einstieg eines synergetischen Investors natürlich begrüßen.“
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