12.05.2016 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Keine Fortführungslösung für die Wilhelm Gruyters GmbH

Krefeld: 40 Beschäftigte der insolventen keksfabrik Gruyters verlieren ihren Job

Die angestrebte Eigensanierung der Wilhelm Gruyters GmbH ist gescheitert, da eine Einigung mit dem Betriebsrat über die erforderlichen Sanierungsschritte nicht erzielt werden konnte


Die von der Geschäftsleitung in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth von der Kanzlei AndresPartner, angestrebte Eigensanierung der Wilhelm Gruyters GmbH kann nicht umgesetzt werden. Das hat Kruth gestern den rund 40 Beschäftigen der Stammbelegschaft in Krefeld mitgeteilt.

Nach umfassender Überprüfung der wirtschaftlichen Situation hatte der Insolvenzverwalter zusammen mit den Eigentümern einen Plan erarbeitet, um das Unternehmen zu sanieren und damit den Standort und die ganz überwiegende Anzahl der Arbeitsplätze in Krefeld zu sichern.

Die intensiven Bemühungen, eine externe Investorenlösung zu finden, konnten nicht zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden. Nun ist die angestrebte Sanierung auf dem Wege eines Insolvenzplanverfahrens gescheitert, da mit dem Betriebsrat keine Einigung über die notwendigen Sanierungsschritte für das insolvente Unternehmen gefunden werden konnte. Die Eigentümer haben infolgedessen von ihrem ursprünglich verfolgten Ziel einer Eigensanierung Abstand genommen.

„Die Rettung von Wilhelm Gruyters in Krefeld ist nur nach der Durchführung weiterer Restrukturierungsmaßnahmen möglich“, sagt Insolvenzverwalter Kruth, dessen Plan unter anderem die Kündigung von vier Arbeitsverhältnissen vorsah. „Die fehlende Unterstützung durch den Betriebsrat bedauere ich außerordentlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in mehreren Verhandlungsrunden mit dem Betriebsrat bereits eine grundsätzliche Übereinkunft über anstehende Personalanpassungen erzielt war“, so Kruth weiter. Soweit sich nicht doch noch ein Investor findet, bleiben ihm daher nur die Ausproduktion sowie die Schließung des Betriebs. Mit dem Betriebsrat wird Kruth kurzfristig den Interessenausgleich und Sozialplan für alle verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhandeln.

Hintergrund:

Das Amtsgericht Krefeld hatte zu Monatsbeginn das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wilhelm Gruyters GmbH eröffnet und den Düsseldorfer Rechtsanwalt, Dr. Claus-Peter Kruth von der Kanzlei AndresPartner, zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war zuvor als vorläufiger Insolvenzverwalter in dem Krefelder Traditionsunternehmen tätig.

Im vorläufigen Insolvenzverfahren hatte Rechtsanwalt Kruth erste Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und durch Abschluss einer Vertriebskooperation die Grundlage für die Stabilisierung des Geschäftsbetriebs geschaffen, der seit Insolvenzantrag in vollem Umfang weitergeführt wurde.



Weitere Informationen:

Die Wilhelm Gruyters GmbH ist führender Spezialist für einzeln verpackte Kekse für Großversorger und Cash & Carry. Gruyters bietet rund 150 Gebäck-Spezialitäten, darunter Vollkost- und Diätgebäck, Butter-Cookies, Käsegebäck, Kaffeebeilagen und abwechslungsreiche Sortimente an. Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf das Jahr 1863 zurück, als Wilhelm Gruyters auf der Petersstraße in Krefeld das Stammhaus gründete. Am Standort Krefeld arbeiten rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Kanzlei AndresPartner, Rechtsanwälte & Steuerberater, Insolvenzverwaltung & Restrukturierung, Partnerschaft mbB hat sich auf die professionelle Bearbeitung von Insolvenzverfahren spezialisiert. Die Partner der Kanzlei, darunter Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth, werden von Insolvenzgerichten mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen als Insolvenzverwalter und Treuhänder bestellt. In zahlreichen Verfahren unterstützten die Rechtsanwälte der Kanzlei Unternehmen auch als Restrukturierungs­beauftragte sowie Sachwalter bei Eigenverwaltungen. Zu den bekanntesten Sanierungen der Kanzlei zählen die Heitkamp BauHolding, die TELBA AG, die Manss Fruchthandelsgruppe sowie die Maxdata Gruppe.


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