12.12.2022 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Küchen Quelle unterbreitet ersten Kunden Angebote für die Lieferung der bestellten Küchen

Investor für insolvente Küchen Quelle gesucht

Die Küchen Quelle GmbH kann die ersten Küchen an ihre Kunden ausliefern.


Voraussetzung ist, dass die Kunden eine Zuzahlung leisten. Diese Lösung haben der vorläufige Insolvenzverwalter Patrick Meyerle von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH und sein Team gemeinsam mit den Mitarbeitern von Küchen Quelle erarbeitet.

Die Küchen Quelle GmbH befindet sich seit dem 25. November 2022 in einem Insolvenzverfahren. Das Amtsgericht Nürnberg bestellte PLUTA-Rechtsanwalt Patrick Meyerle zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Wie angekündigt, hat das PLUTA-Team in den vergangenen 14 Tagen geprüft, unter welchen Voraussetzungen es möglich ist, dass die Kunden ihre Küchen erhalten. Küchen Quelle hat nun den ersten Kunden hierfür konkrete schriftliche Angebote unterbreitet.

Dabei erstellte das Team eine Prioritätenliste: Im ersten Schritt werden heute alle Kunden kontaktiert, die bereits eine sehr hohe Anzahlung geleistet haben und die kurzfristig auf die Küchenlieferung warten. Diese Kunden haben nun die Möglichkeit eine Ergänzungsvereinbarung zu unterzeichnen, damit die Küche zur Auslieferung gebracht werden kann. In den kommenden Tagen und Wochen werden alle weiteren Kunden entsprechend kontaktiert.

Hintergrund der Lösung ist, dass die Kunden rechtlich betrachtet eine ungesicherte Anzahlung des vereinbarten Kaufpreises geleistet haben. Der vorläufige Insolvenzverwalter und Küchen Quelle möchten jedoch jedem Kunden die bestellte Küche liefern. Dafür müssen zuerst die Sicherungsrechte der Lieferanten abgelöst und die Kosten der Lieferung und Montage bezahlt werden. Diese Zusatzkosten, die sich je nach Küchenmodell und bereits gezahlter Anzahlung im Bereich zwischen 10% und 30% des ursprünglichen Kaufpreises bewegen werden, müssen an die Kunden weiterberechnet werden, da der vorläufige Insolvenzverwalter im Verfahren aus rechtlichen Gründen keine Verluste machen darf und einzelne Gläubiger im Verfahren nicht bevorteilen darf.

Lösung für die Kunden

Rechtsanwalt Patrick Meyerle sagt: „Wir haben in den vergangenen 14 Tagen unter Hochdruck zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Die große Mehrheit der Geschäftspartner unterstützt die Betriebsfortführung von Küchen Quelle. Daher können wir den Kunden diese Angebote unterbreiten. Uns ist bewusst, dass die Zuzahlung für die Kunden nicht einfach ist und einige Kunden vor große finanzielle Herausforderungen stellt. Aber nur unter dieser Bedingung ist eine Auslieferung möglich.“ Neben Patrick Meyerle gehören zum Team die Rechtsanwälte Peter Roeger und Daniel Barth sowie Diplom-Wirtschaftsjurist Holger Christian Buehler.

Mit der Vereinbarung hat das gesamte Team angesichts der insolvenzrechtlichen Rahmenbedingungen die bestmögliche Lösung für die Kunden erarbeitet. Den Kunden entsteht durch die Zusatzzahlung ein finanzieller Nachteil, sie erhalten jedoch die geplante und bestellte Küche. Die Alternative wäre die Absage der Lieferung. Der Nachteil für die Kunden wäre dann sehr viel größer, da die Anzahlung durch die Insolvenzantragstellung nicht erstattet werden kann. Kunden haben bis zu 90% des Kaufpreises angezahlt. Durch die in der Vereinbarung vorgesehene Zuzahlung kann der Schaden erheblich minimiert werden. Dennoch haben die Kunden selbstverständlich die Wahl, ob sie von diesem Angebot Gebrauch machen möchten.

Der vorläufige Insolvenzverwalter weist darauf hin, dass den Kunden durch die Mehrzahlung ein finanzieller Nachteil entsteht. Diese Mehrzahlung können die Kunden nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens zur Insolvenztabelle anmelden und erhalten daraus nach Abschluss des Verfahrens eine Insolvenzquote. Wie hoch diese Insolvenzquote sein wird, kann noch nicht vorhergesagt werden.

Investorenprozess läuft

Unterdessen hat das PLUTA-Team mit Unterstützung von Philippe Piscol von der Dr. Wieselhuber & Partner GmbH den Investorenprozess gestartet. Erste Gespräche mit Interessenten haben bereits stattgefunden. Im nächsten Schritt des M&A-Prozesses werden alle Unterlagen in einem Datenraum hochgeladen und den Investoren präsentiert. Rechtsanwalt Patrick Meyerle sagt: „Es gibt bereits erste Interessenten. Das stimmt uns zuversichtlich. Unser Ziel ist es, Küchen Quelle zu erhalten und einen Investor zu finden, der im Rahmen einer übertragenden Sanierung den Geschäftsbetrieb übernimmt.“



Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.



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