Mehr Insolvenzen in der Landwirtschaft befürchtet
Zahl finanzschwacher Unternehmen steigt in drei Monaten um mehr als 11 Prozent
Die extreme Trockenheit hat viele Landwirte hart getroffen und zu erheblichen Ernteausfällen geführt. Eine Analyse vom Informationsdienstleister CRIFBÜRGEL zeigt nun, dass sich die Folgen des heißen Sommers auch auf die Finanzkraft der Unternehmen in der Landwirtschaft negativ ausgewirkt haben. Im Zeitraum von August bis November 2018 ist die Zahl der insolvenzgefährdeten Unternehmen aus der Landwirtschaft um 11,1 Prozent angestiegen. Insgesamt gelten damit aktuell 5.049 landwirtschaftliche Betriebe als finanzschwach und haben derzeit ein erhöhtes Insolvenzrisiko. Im gleichen Zeitraum ist in der Gesamtwirtschaft hingegen ein entgegengesetzter Trend erkennbar. Hier verringerte sich die Zahl der Unternehmen mit einer schwachen Bonität um 3,7 Prozent auf 303.025.
„Aufgrund des Sommers 2018 und des ausgewerteten Datenmaterials erwarten wir
im nächsten Jahr mehr Insolvenzen in der Landwirtschaft. Da in den
Insolvenzstatistiken vor allem die Vergangenheit abgebildet wird, sie
gewissermaßen ein Blick in den Rückspiegel sind, wird die Hitze aus dem Jahr
2018 erst im kommenden Jahr einen Einfluss auf die Insolvenzzahlen im
Agrarsektor haben“, kommentiert CRIFBÜRGEL Geschäftsführerin Ingrid Riehl die
aktuellen Zahlen.
Unabhängig der Entwicklung der letzten drei Monate zeigt sich die
Landwirtschaft grundsätzlich finanzstärker und robuster als die
Gesamtwirtschaft, wie eine Auswertung der Finanzdaten belegt (Stand
19.11.2018). Während in der Landwirtschaft 5,2 Prozent (5.049 von 87.167
Unternehmen) als insolvenzgefährdet gelten, sind es in der Gesamtwirtschaft 8,4
Prozent (303.025 von 3.583.118 Unternehmen). Auch der durchschnittliche
Bonitätsindex weist in der Landwirtschaft mit 2,42 einen besseren Wert auf als
in der Gesamtwirtschaft (2,70).
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