Middelberg übernimmt Middelberg
Die „Bäckerei Wilhelm Middelberg GmbH“ kann wieder optimistisch in die Zukunft blicken: Wilhelm Middelberg, Nachkomme der Unternehmensgründer August und Wilhelm Middelberg, hat einen Kaufvertrag zur Übernahme des Unternehmens unterzeichnet.
Der Kaufvertrag wird gültig, sobald die Gläubiger dem Sanierungsplan zugestimmt haben. Der Plan wurde gestern fristgemäß beim zuständigen Amtsgericht Osnabrück eingereicht; die Abstimmung der Gläubiger wird bereits im Januar erfolgen.
Mit Zustimmung der Gläubiger übernimmt Wilhelm Middelberg das gesamte Unternehmen mit 112 Filialen und allen rund 540 Arbeitsplätzen. Wilhelm Middelberg war bereits zuvor über eine Beteiligungsgesellschaft noch am Unternehmen beteiligt gewesen, allerdings nur mit einer Minderheitsbeteiligung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
„Die Übernahme der Bäckerei Middelberg durch ein Mitglied der Gründerfamilie ist eine hervorragende Lösung für das Unternehmen“, betonte Sachwalter Rüdiger Wienberg von der bundesweit tätigen Kanzlei hww wienberg wilhelm. „Der Bäckereikette bietet sich nun die Chance auf einen echten Neuanfang unter einer auf Nachhaltigkeit bedachten Führung.“
Die Bäckerei Wilhelm Middelberg GmbH hatte am 9. September 2013 die Sanierung über ein Schutzschirmverfahren begonnen und den Geschäftsbetrieb seitdem in vollem Umfang fortgeführt. Parallel wurden umfangreiche Restrukturierungsschritte umgesetzt, um das Unternehmen zurück in die Gewinnzone zu führen. Nach Ende des Schutzschirmverfahrens wurde die Sanierung in Eigenverwaltung zum 1. Dezember 2013 durch das zuständige Amtsgericht Osnabrück bestätigt. Begleitet wurde die Sanierung des Unternehmens von dem erfahrenen Sanierungsexperten Clemens J. Jobe, Namenspartner der Kanzlei Hermann RWS Hermann Jobe & Partner.
Die Bäckerei hatte in den vergangenen Jahren unter Führung eines Finanzinvestors auf eine Expansionsstrategie gesetzt, die nicht wie geplant aufgegangen war. Zudem waren die Kosten für Rohstoffe und der Energie signifikant gestiegen. Die Kostensteigerungen konnten dabei kaum durch Preiserhöhungen kompensiert werden, wodurch sich die wirtschaftliche Situation des Unternehmens weiter verschlechtert hatte. Zudem hat sich der Wettbewerb in den vergangenen Jahren deutlich verschärft, insbesondere da mittlerweile auch große Filialdiscounter Backwaren aus eigener Produktion anbieten.
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