Montessori-Schule in Arzberg saniert sich in Eigenverwaltung
Schulbetrieb läuft planmäßig weiter
. Der
Montessori-Fördergemeinschaft-Fichtelgebirge e.V., der Träger der
Montessori-Schule im bayerischen Arzberg ist, hat am 29. November 2018 beim
Amtsgericht Hof einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Grund für diesen
Schritt sind Altverbindlichkeiten, die den Montessori-Verein belasten. Zum
vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht Ulrich Pfeifer von der PLUTA
Rechtsanwalts GmbH. Der sanierungserfahrene Rechtsanwalt wird das Verfahren
begleiten und überwachen, damit keine Nachteile für die Gläubiger entstehen.
Martina Spichtinger und Tanja Gleißner-Schmid, die seit September 2018 als
neuer Vorstand des Montessori-Vereins im Amt sind, treiben den Neuanfang der
Schule voran. „Der Schulbetrieb wird weiter uneingeschränkt fortgeführt“,
betont Spichtinger. Auch das Aufnahmeverfahren für die Schüler kann im neuen
Jahr planmäßig beginnen. „Die Eltern können ihre Kinder für das Schuljahr
2019/2020 bei uns anmelden“, sagt Spichtinger. Unterstützt wird der Vorstand im
Eigenverwaltungsverfahren von Rechtsanwalt Gunther Neef von der Kanzlei Neef
Schwarz + Kollegen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, der in den kommenden Tagen
den Posten als Geschäftsführer übernehmen wird. Steuerberater Thomas Pößnecker,
der zugleich auch Mitglied des Vereins ist, wird die
Montessori-Fördergemeinschaft beratend unterstützen.
An der privaten Grund- und Hauptschule sind derzeit 30 Schüler eingeschrieben.
Der Verein beschäftigt drei Lehrerinnen und zwei Erzieherinnen sowie zwei
Honorarkräfte, die in dieser Woche über die Lage informiert wurden. Die
Gehälter der Mitarbeiter sind insbesondere über das Insolvenzgeld gesichert.
Aus dem laufenden Betrieb kann der Verein kostendeckend geführt werden, allerdings
belasten Altverbindlichkeiten aus früheren Jahren den Verein. So musste die
Schule im Jahr 2016 nach Arzberg umziehen, da das Gebäude am ehemaligen
Standort abgerissen wurde. Damit verbunden war aber auch ein deutlicher
Rückgang der Schülerzahlen. Von ehemals 57 Schülern wurden am neuen Standort
zwischenzeitlich nur noch 26 Schüler unterrichtet. Mittlerweile ist die Zahl
auf 30 gestiegen.
Der neue Vorstand des Montessori-Vereins hat bereits ein Konzept erarbeitet,
das in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll. Gemeinsam mit dem
sanierungserfahrenen Experten Gunther Neef wird die
Montessori-Fördergemeinschaft als nächstes einen sogenannten Insolvenzplan
ausarbeiten, um den Rechtsträger zu erhalten und einen langfristigen
Schulbetrieb zu ermöglichen. Der Erhalt des Vereins ist enorm wichtig, da die
Genehmigungen der Schulaufsicht sowie der kommunalen Stellen an den
Rechtsträger gebunden sind.
Als gemeinnützige Einrichtung finanziert sich die Montessori-Fördergemeinschaft
aus Schulbeiträgen, Fördermitteln und im kleineren Umfang aus Spenden. Der
Schulbetrieb kann aus diesen Einnahmen finanziert werden, zudem haben die
Verantwortlichen Kosteneinsparungspotenziale identifiziert, die in den
kommenden Wochen und Monaten umgesetzt werden. An der Lehre wird allerdings
nicht gespart: Im neuen Jahr wird eine neue zusätzliche Lehrkraft eingestellt,
was die positive Aussicht für den Schulbetrieb widerspiegelt.
„In den vergangenen Tagen haben wir zahlreiche gute Gespräche geführt. Die
Voraussetzungen für das Eigenverwaltungsverfahren sind gut. Wir werden die
Montessori-Fördergemeinschaft bestmöglich unterstützen und das Verfahren
begleiten“, erklärt der vorläufige Sachwalter Ulrich Pfeifer von PLUTA, der im
Verfahren von seinem Kollegen Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) Holger Ch. Buehler
unterstützt wird.
Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen
Situationen. Seit Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt
heute mehr als 400 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien, Italien und Polen. Über
90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater
mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder
Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA
unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in
Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch
Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der
Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und
Auszeichnungen von INDat, JUVE, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, Best Lawyers
und Global Restructuring Review (GRR 100) belegen
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